Neue Impulse für eine traditionsreiche Region
Das Troodos-Gebirge, das grüne Herz Zyperns, erhält derzeit eine touristische Frischzellenkur. Mit gezielten Investitionen und Förderprogrammen möchte die Republik Zypern diese geschichtsträchtige Region nicht nur als Rückgrat des Inlandtourismus stärken, sondern sie auch für Besucher mit besonderen Interessen – etwa im Bereich Geotourismus, Kulinarik oder Outdoor-Aktivitäten – attraktiver machen. Bei einem Vor-Ort-Besuch unterstrich Tourismus-Staatssekretär Kostas Koumis die strategische Bedeutung der Region für den gesamten Tourismussektor der Insel.
1. Die Bedeutung von Troodos für den zypriotischen Tourismus
Troodos ist mehr als ein landschaftliches Juwel. Es ist ein kulturelles Refugium, ein Zentrum für Öko- und Agrotourismus sowie ein Zufluchtsort in heißen Sommern. Die Region beherbergt Weltkulturerbestätten, byzantinische Klöster, dichte Wälder und malerische Dörfer. Doch trotz dieser Vorzüge hinkte die touristische Infrastruktur bislang hinter dem Potenzial her.
Wie Tourismusstaatssekretär Koumis betont, sei es daher „von vitaler Bedeutung“, die angebotenen Dienstleistungen in der Region aufzuwerten – nicht nur, um Touristen anzuziehen, sondern auch, um der lokalen Bevölkerung Perspektiven zu bieten und Abwanderung zu verhindern.
2. Der Besuch des Staatssekretärs und erste Maßnahmen vor Ort
Am Donnerstag besuchte Koumis in Begleitung des Kommissars für die Entwicklung der Bergregionen, Charalambos Christofinas, sowie weiteren Beamten das Troodos-Zentrum. Ziel war es, sowohl laufende Maßnahmen zu inspizieren als auch neue Bedarfe aufzunehmen. Stationen waren unter anderem der zentrale Troodos-Platz und das Besucherzentrum des Troodos-Geoparks in Amiantos.
Dabei lobte Koumis die bereits abgeschlossenen Verbesserungen, die durch Förderprogramme seines Ministeriums ermöglicht wurden – etwa Modernisierungen im öffentlichen Raum, Beschilderungssysteme oder barrierefreie Zugänge.
3. Förderprogramme mit Wirkung: Anreize für Betriebe und Gemeinden
Bereits in den letzten zwei Jahren hatte das Ministerium gezielte Förderprogramme aufgelegt. Diese umfassen unter anderem:
Zuschüsse für kleine und mittelgroße Hotelbetriebe in den Bergregionen
Förderungen zur Aufwertung öffentlicher Flächen wie Dorfplätze, Wanderwege oder Aussichtspunkte
Unterstützung von Projekten mit besonderem touristischen Interesse (z. B. Geopark-Angebote, Mountainbike-Strecken, Weintourismus)
Diese Programme werden direkt aus Mitteln des stellvertretenden Tourismusministeriums gespeist. Sie verfolgen einen dezentralen, partnerschaftlichen Ansatz – in enger Kooperation mit den Gemeinden.
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Mehr Informationen4. Zusammenarbeit mit Gemeinden und Interessenträgern
Koumis betonte ausdrücklich den partnerschaftlichen Charakter des Entwicklungsprozesses: „Wir setzen auf enge Zusammenarbeit mit der lokalen Verwaltung, die eine entscheidende Rolle für den Tourismus spielt.“ Während seines Besuchs im Geopark-Zentrum wurde dies konkret: Vertreter von Gemeinden, Tourismusinitiativen und lokale Unternehmer diskutierten gemeinsam mit dem Staatssekretär bestehende Herausforderungen und kommende Vorhaben.
Diese Dialogkultur ist zentral für das Erfolgsmodell, denn viele Projekte – von Wanderwegen bis zu kulinarischen Festivals – leben vom Engagement vor Ort.
5. Zukunftsvision: Spezialisierter Tourismus als strategischer Hebel
Eine zentrale Säule der aktuellen Tourismusstrategie ist die Förderung von „Special Interest Tourism“. Darunter fallen:
Wandern und Naturerlebnis (mit Fokus auf Flora, Fauna und Geologie)
Kultur- und Kirchentourismus (zahlreiche UNESCO-Kirchen liegen in Troodos)
Kulinarik und Weintourismus (Troodos ist eine der traditionsreichsten Weinanbauzonen Zyperns)
Sporttourismus (Radfahren, Trailrunning, Winterwandern)
Gesundheits- und Wellnesstourismus (Rehabilitationszentren und Luftkurorte)
Diese Bereiche sollen helfen, die Saison zu verlängern, neue Zielgruppen anzusprechen und die Region nachhaltig zu beleben.
Fazit: Investition in Heimat, Identität und Wirtschaftskraft
Mit den nun beschleunigten Initiativen sendet Zypern ein starkes Signal: Die Zukunft des Tourismus liegt nicht nur an den Stränden der Südküste, sondern auch in den Höhenlagen des Troodos. Die Region wird als Teil der nationalen Tourismusstrategie verstanden – als Ergänzung zum klassischen Pauschaltourismus, aber auch als eigenständiges Ziel für qualitätsbewusste Reisende.
Wie Koumis abschließend betonte: „Wir investieren nicht nur in Infrastruktur, sondern in die Menschen, die hier leben – und in ein touristisches Angebot, das die Vielfalt Zyperns widerspiegelt.“
Quelle: Cyprus News Agency (CNA)