Zypern verzeichnet drittstärkstes Wirtschaftswachstum in der EU im zweiten Quartal 2024

Ratingagentur hebt Kreditwürdigkeit Zyperns an: Stabile Wirtschaftslage und solide Finanzpolitik sichern positive Aussichten

Ratingagentur hebt Kreditwürdigkeit Zyperns an: Stabile Wirtschaftslage und solide Finanzpolitik sichern positive Aussichten

Die Ratingagentur Capital Intelligence Ratings (CI), mit Sitz in Limassol, hat das Langfristige Fremdwährungsrating (LT FCR) Zyperns auf ‚BBB‘ und das Kurzfristige Fremdwährungsrating (ST FCR) auf ‚A2‘ angehoben. Zuvor lagen diese Einstufungen bei ‚BBB-‚ und ‚A3‘. Die Aussichten für die zypriotische Wirtschaft bleiben weiterhin positiv, wie CI in ihrer aktuellen Einschätzung betont.

Solide Staatsfinanzen und sinkende Verschuldung als Basis der Aufwertung

Die Entscheidung zur Anhebung der Ratings wird von CI auf die anhaltend positive Entwicklung der öffentlichen Finanzen Zyperns gestützt. Die Inselrepublik konnte in den letzten Jahren durchweg Haushaltsüberschüsse erzielen und ihre Staatsschulden deutlich reduzieren. Laut der Ratingagentur wird das Verhältnis von Staatsverschuldung zu Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2026 voraussichtlich auf unter 60 % sinken. Diese Entwicklung sei ein entscheidender Faktor für die aktuelle Aufwertung.

Die zypriotische Regierung habe ihre Schuldenstruktur zudem strategisch so ausgerichtet, dass Refinanzierungsrisiken minimiert und gleichzeitig liquide Mittel aufgebaut werden konnten, um kurzfristige Schocks oder externe Einflüsse besser abfedern zu können. Dieser verantwortungsvolle Umgang mit den Staatsfinanzen trage wesentlich zur Verbesserung der Kreditwürdigkeit bei.

Stabilisierung des Bankensektors und Abbau von Ungleichgewichten

Auch die Reduktion makrofinanzieller Ungleichgewichte spielt eine zentrale Rolle in der verbesserten Einstufung Zyperns. Der Bankensektor des Landes, der früher als überdimensioniert galt, hat in den vergangenen Jahren seine Größe auf rund 200 % des BIP reduziert. Gleichzeitig konnten die Schuldenlasten im nichtfinanziellen Unternehmenssektor sowie im Haushaltssektor halbiert werden. CI hebt dabei hervor, dass die zypriotischen Banken erhebliche Fortschritte bei der Bereinigung ihrer Bilanzen gemacht haben, insbesondere durch den Abbau notleidender Kredite (NPLs).

Dank dieser Maßnahmen ist die Abhängigkeit der Banken von Groß- und grenzüberschreitender Finanzierung deutlich gesunken, was auch die potenziellen Risiken für den Staatshaushalt in Bezug auf die Bankenbranche erheblich verringert hat.

Widerstandsfähigkeit gegenüber geopolitischen Risiken

Die Wirtschaft Zyperns habe sich laut CI zudem als widerstandsfähig gegenüber zunehmenden geopolitischen Risiken erwiesen. Trotz globaler Unsicherheiten und regionaler Spannungen konnte die Inselrepublik eine stabile wirtschaftliche Entwicklung beibehalten. Die Regierung hat zudem große Fortschritte bei der Stärkung der Bankbilanzen erzielt, was dazu beigetragen hat, dass die staatlichen Eventualverbindlichkeiten aus dem Bankensektor in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind.

Erreichbare Ziele für 2024-2026

CI ist überzeugt, dass die von der Regierung im mittelfristigen Schuldenplan für die Jahre 2024 bis 2026 festgelegten Ziele realistisch und erreichbar sind. Diese Ziele würden weiterhin zur Sicherstellung der Schuldentragfähigkeit Zyperns beitragen und eine positive Entwicklung der Staatsfinanzen gewährleisten.

Die Haushaltslage der Zentralregierung blieb auch in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 äußerst stark. Der Haushaltsüberschuss lag mit 2,2 % des BIP höher als ursprünglich prognostiziert (im Vergleich zu 1,2 % im Jahr 2023). CI erwartet, dass die Zentralregierung im Gesamtjahr 2024 einen Haushaltsüberschuss von 2,9 % des BIP erzielen wird – trotz der gestiegenen Ausgaben durch Anpassungen der öffentlichen Gehälter.

Geringe Refinanzierungsrisiken dank kluger Fiskalpolitik

Die kurz- und mittelfristigen Refinanzierungsrisiken Zyperns nehmen weiter ab. Dies sei vor allem auf das solide Schuldenmanagement der Regierung zurückzuführen, das durch eine günstige Schuldenstruktur und niedrige Bruttofinanzierungsbedarfe (nur 3,7 % des BIP im Jahr 2024) unterstützt wird. Hinzu kommt der vorsichtige Aufbau eines Liquiditätspuffers, der fast 10 % des BIP beträgt und über 200 % der Bruttofinanzierungsbedarfe für mindestens die nächsten zwölf Monate abdeckt.

Diese strategischen Maßnahmen bieten Zypern eine starke finanzielle Absicherung, was die positive Einschätzung der Ratingagentur untermauert.

Fazit

Zypern zeigt, dass eine umsichtige Finanzpolitik, die konsequente Stabilisierung des Bankensektors und die Reduzierung der Staatsverschuldung Früchte tragen. Die Aufwertung durch Capital Intelligence Ratings bestätigt das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit der zypriotischen Wirtschaft und öffnet der Insel weiterhin Türen zu günstigeren Finanzierungskonditionen auf den internationalen Kapitalmärkten.

In Zeiten zunehmender globaler Unsicherheit präsentiert sich Zypern damit als stabiler und zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort.

 

Quelle: Cyprus News Agency (CNA)

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