Europäische Kommission prognostiziert anhaltend starkes Wirtschaftswachstum in Zypern für 2025 und 2026

Europäische Kommission prognostiziert anhaltend starkes Wirtschaftswachstum in Zypern für 2025 und 2026

Europäische Kommission prognostiziert anhaltend starkes Wirtschaftswachstum in Zypern für 2025 und 2026

Laut der Herbstprognose 2024 der Europäischen Kommission, die am Freitag in Brüssel vorgestellt wurde, wird das Wirtschaftswachstum in Zypern auch in den kommenden Jahren robust bleiben. Für 2024 erwartet die Kommission ein jährliches Wachstum von 3,6 %, während es 2025 und 2026 mit 2,8 % bzw. 2,5 % moderater ausfallen soll. Gleichzeitig wird eine Abnahme der Inflation von 2,2 % in diesem Jahr auf 2,1 % in 2025 und 2,0 % in 2026 prognostiziert. Die Arbeitslosenquote soll von 4,9 % in 2024 auf 4,7 % in 2025 und 4,5 % in 2026 weiter sinken.

Wirtschaftslage und Wachstumstreiber

Zyperns Wirtschaft zeigte sich in der ersten Hälfte des Jahres 2024 widerstandsfähig und verzeichnete ein reales BIP-Wachstum von 3,6 % im Jahresvergleich. Dieses Wachstum wurde maßgeblich durch einen Anstieg des privaten Konsums um 4,5 % angetrieben. Investitionen, ohne Berücksichtigung der volatilen Registrierung von Schiffen und Flugzeugen, stiegen um 4,8 %, unterstützt durch eine positive Entwicklung im Bausektor.

Der Exportsektor zeigte ebenfalls eine starke Leistung, angeführt von einer wachsenden Nachfrage nach Dienstleistungen wie Seetransport und Tourismus. Für das Gesamtjahr 2024 wird das Wirtschaftswachstum weiterhin bei 3,6 % erwartet.

In den Jahren 2025 und 2026 soll die Wirtschaft durch Mittel aus dem Wiederaufbaufonds der EU und verbesserte Finanzierungsbedingungen weiter gestärkt werden. Eine steigende Kaufkraft der Haushalte durch nominale Lohnzuwächse und sinkende Inflation wird voraussichtlich den privaten Konsum weiter ankurbeln. Besonders die Tourismusbranche und der ICT-Sektor sollen weiterhin Wachstumsimpulse liefern.

Inflation und Handelsbilanz

Die Harmonisierte Verbraucherpreisindex-Inflation (HICP) wird voraussichtlich bis 2026 auf 2,0 % zurückgehen, unterstützt durch nachlassende Basiseffekte bei Lebensmitteln und sinkende Energiepreise. Dennoch dürfte die Inflation bei Dienstleistungen aufgrund von hohen Lohnzuwächsen und steigender Nachfrage, insbesondere im Tourismus, hoch bleiben.

Das Leistungsbilanzdefizit bleibt zwar hoch, wird jedoch bis 2026 voraussichtlich auf 8,2 % des BIP sinken, gestützt durch starke Tourismusströme und Verbesserungen in der Handelsbilanz.

Arbeitsmarkt und Beschäftigung

Die Beschäftigung stieg in der ersten Jahreshälfte 2024 um 2,7 % im Jahresvergleich, wobei vor allem der Tourismus- und der öffentliche Sektor zu den Neueinstellungen beitrugen. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,9 %, den niedrigsten Stand der letzten 15 Jahre. Für die kommenden Jahre wird eine weitere Verbesserung erwartet, wobei die Quote bis 2026 auf 4,5 % sinken könnte.

Die zypriotische Regierung hat durch gezielte Anreize ausländische Fachkräfte angezogen, was dazu beiträgt, den Fachkräftemangel und die geringe Arbeitsmarktreserve zu entschärfen.

Öffentliche Finanzen und Investitionen

Der Haushaltsüberschuss soll auch in den kommenden Jahren solide bleiben. Für 2024 wird ein Überschuss von 3,5 % des BIP prognostiziert, angetrieben durch ein starkes Einnahmewachstum bei gleichzeitig moderaten Ausgabensteigerungen. Die öffentlichen Einnahmen profitieren von höheren Sozialversicherungsbeiträgen, einer stärkeren Steuererhebung und verbesserten Arbeitsmarktbedingungen. Die öffentlichen Investitionen werden weiterhin durch EU-Mittel gestützt, obwohl nationale Investitionen leicht zurückgehen könnten.

Der Schuldenstand wird von 73,6 % des BIP im Jahr 2023 auf 66,4 % in 2024 und 56,7 % in 2026 zurückgehen, vor allem durch anhaltende Haushaltsüberschüsse und starkes nominales BIP-Wachstum.

Herausforderungen und Risiken

Die Europäische Kommission warnt, dass große Investitionsprojekte, wie der Bau eines Terminals für verflüssigtes Erdgas, potenziell Risiken für den Haushalt darstellen könnten. Diese könnten durch Garantieleistungen und andere Verpflichtungen die öffentlichen Finanzen belasten. Auf der positiven Seite könnten weitere Verbesserungen in der Steuerverwaltung und die Eintreibung ausstehender Steuerforderungen zusätzliche Einnahmen generieren.

Fazit

Zypern bleibt auf einem soliden Wachstumspfad, gestützt durch starke Exporte, robuste Investitionen und eine wachsende Kaufkraft der Haushalte. Trotz Herausforderungen, wie potenziellen Risiken aus geopolitischen Spannungen oder Energiepreisen, zeigt sich die zypriotische Wirtschaft widerstandsfähig und gut positioniert für nachhaltiges Wachstum in den kommenden Jahren.

Quelle: Cyprus News Agency (CNA)

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