Die zyprische Regierung zeigt sich offen für wesentliche Anpassungen im Rahmen der bevorstehenden Steuerreform. Nach einem fast zweistündigen Treffen mit Vertretern der Parteien DISY, DIKO, EDEK und DIPA erklärte Finanzminister Makis Keravnos am Dienstag, dass die Regierung „bereit ist, eine gewisse Erhöhung des Steuerfreibetrags zu akzeptieren“.
Gleichzeitig kündigte der Minister zwei wesentliche Maßnahmen an:
Erhöhung der Einkommensgrenze für Familien mit fünf oder mehr Kindern auf 200.000 Euro,
vollständige Abschaffung der Stempelsteuer, die als überregulatorisches Hindernis galt.
Breite politische Annäherung – Steuerreform soll zügig vorangetrieben werden
Keravnos sprach nach der Sitzung von einer „großen Annäherung der Positionen“ und zeigte sich zuversichtlich, dass die beteiligten Parteien nun „Änderungsanträge innerhalb der von der Regierung akzeptierten Grenzen“ einreichen werden. Diese sollen bereits am kommenden Tag im Finanzausschuss des Parlaments offiziell vorgestellt werden.
Die Regierung habe, so Keravnos, die Anliegen der Parteien „verstanden und akzeptiert“ – insbesondere im Hinblick auf:
skalierte Unterstützungsmechanismen für Familien je nach Kinderzahl,
höhere Einkommensgrenzen für Anspruchsberechtigte,
speziellen Schutz und gezielte Entlastung kinderreicher Haushalte.
Der Minister betonte, dass trotz der Bereitschaft zu Anpassungen die fiskalische Stabilität unangetastet bleiben müsse. „Nichts wird akzeptiert oder gefördert, das nicht im Rahmen der strikten Fiskalpolitik liegt, die wir konsequent verfolgen“, unterstrich er.
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Mehr InformationenSteuerfreibetrag: Anteil nicht besteuerter Arbeitnehmer könnte auf über 65 % steigen
Auf Nachfrage erläuterte Keravnos, dass die geplanten Änderungen dazu führen könnten, dass rund 65 % der Beschäftigten – oder sogar etwas mehr – keine Einkommenssteuer zahlen müssen. Derzeit liegt der Anteil bei etwa 55 %.
Für Familien mit vielen Kindern soll der Reformvorschlag besonders spürbare Entlastungen bringen. Für Haushalte mit fünf oder mehr Kindern wird eine Einkommensobergrenze von 200.000 Euro eingeführt, um gezielte steuerliche Erleichterungen zu ermöglichen.
Reaktionen aus dem Parlament: breite Zustimmung und gemeinsamer Kurs
Die Vorsitzende des Finanzausschusses, DIKO-Abgeordnete Christiana Erotokritou, begrüßte das Entgegenkommen des Ministers ausdrücklich. Die Empfehlungen ihres Ausschusses – gemeinsam eingebracht mit DIPA, EDEK und DISY – sollen dazu führen, dass:
der Steuerfreibetrag deutlich steigt,
Steuerstufen neu strukturiert werden,
mehr Niedrig- und Mittelverdiener in niedrigere Steuersätze fallen,
höhere Abzüge für Kinder, Studierende, Kreditzahlungen und Mieten ermöglicht werden.
Auch Vertreter der DISY, darunter Onoufrios Koulla, sprachen von einer klaren Schnittmenge zwischen den politischen Vorschlägen und den Regierungsplänen. Die Steuerreform sei „ein nationales Anliegen“, das breite parlamentarische Unterstützung benötige.
DIPA-Abgeordneter Alekos Tryfonides hob zudem hervor, dass die Reform besonders sozial schwache Haushalte, Rentner, Alleinerziehende sowie kleine und mittelständische Unternehmen entlasten solle.
Wettbewerbsfähigkeit Zyperns bleibt gewahrt
Erotokritou betonte zudem, dass die Anliegen professioneller Verbände – insbesondere im Hinblick auf die Attraktivität Zyperns für ausländische Investitionen – berücksichtigt wurden. Die geplanten steuerlichen Anpassungen, so die Abgeordnete, „werden die Wettbewerbsfähigkeit Zyperns nicht beeinträchtigen“.
Quelle: (CNA): CYPRUS NEWS AGENCY
