Weitblick und Verantwortung in Zeiten globaler Unsicherheit
In einer Zeit geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Volatilität bekräftigte der Präsident der Republik Zypern, Nikos Christodoulides, die entschlossene Strategie seiner Regierung zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität, institutionellen Resilienz und internationalen Glaubwürdigkeit des Inselstaates. Anlässlich der 64. Generalversammlung des Instituts der Wirtschaftsprüfer Zyperns (ICPAC) überbrachte Vize-Ministerin Irene Piki die Botschaft des Präsidenten und unterstrich die enge Partnerschaft zwischen Staat und Berufsstand.
1. Die Rolle des ICPAC als institutioneller Partner
Der Präsident würdigte das ICPAC als „wichtigen Partner des Staates in einem der kritischsten Bereiche des öffentlichen Lebens – der Wirtschaft“. Die aktive Mitwirkung des Verbands an der öffentlichen Debatte und Reformpolitik wurde dabei als unverzichtbar hervorgehoben. Die Anwesenheit von Jean Bouquot, Präsident des Weltverbands der Wirtschaftsprüfer (IFAC), wertete der Präsident als Beleg für das hohe internationale Ansehen des zyprischen Prüfungs- und Rechnungslegungssektors.
2. Steuerreform: Ein Meilenstein nach zwei Jahrzehnten
Im Zentrum der wirtschaftspolitischen Agenda steht die umfassende Steuerreform, die erstmals seit 20 Jahren eine grundlegende Überarbeitung des zyprischen Steuersystems darstellt. Die Gesetzesentwürfe befinden sich laut Präsident Christodoulides in der finalen Ausarbeitungsphase und sollen zeitnah ins Parlament eingebracht werden. Ziel ist die Einführung des neuen Systems zum 1. Januar 2026.
Das Reformvorhaben verfolgt einen vierfachen Anspruch:
Fairness: Gerechte Verteilung der Steuerlast
Einfachheit: Reduzierung bürokratischer Hürden
Effizienz: Optimierung der Erhebung und Verwendung
Wettbewerbsfähigkeit: Attraktivität für Investoren und Unternehmen
3. Institutionelle Reformen für Transparenz und Compliance
Parallel zur Steuerreform werden tiefgreifende strukturelle Maßnahmen umgesetzt, um das Vertrauen in den zyprischen Rechts- und Wirtschaftsstandort weiter zu stärken. Präsident Christodoulides hob die Gründung einer einheitlichen Aufsichtsbehörde für Verwaltungsdienstleister hervor sowie die neue nationale Sanktionsbehörde im Finanzministerium.
Diese Reformen sollen insbesondere folgende Ziele erfüllen:
Verbesserung der internationalen Compliance
Erhöhung der Transparenz in sensiblen Dienstleistungsbereichen
Schutz der Rechtsstaatlichkeit
Förderung der Integrität des Geschäftsstandorts
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Mehr Informationen4. Internationale Wahrnehmung und strategische Positionierung
Trotz globaler Unsicherheiten – etwa durch geopolitische Verschiebungen und die Rückkehr der östlichen Mittelmeerregion ins strategische Blickfeld – hat Zypern im Jahr 2024 ein Wirtschaftswachstum von 3,4 % erzielt, das von internationalen Ratingagenturen mit einem „A“-Rating gewürdigt wurde. Die Arbeitslosenquote erreichte ein historisches Tief, während die Staatsverschuldung weiter zurückging.
In diesem Kontext betonte der Präsident, dass externe Schocks jederzeit bestehende Gleichgewichte ins Wanken bringen können. Daher sei es notwendig, institutionell, fiskalisch und strukturell vorzusorgen – mit einem klaren wirtschaftspolitischen Fahrplan, der über den Tag hinaus wirkt.
5. „Minds in Cyprus“: Fachkräfteoffensive und Innovationsförderung
Ein weiteres zentrales Handlungsfeld stellt die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften dar. Mit der Initiative „Minds in Cyprus“ soll gezielt hochqualifiziertes Personal angesprochen werden – sowohl im In- als auch im Ausland. Der Fokus liegt dabei auf Branchen wie Digitalisierung, Forschung, nachhaltige Technologien und Finanzdienstleistungen.
Flankierend wird erstmals eine internationale Kommunikationskampagne gestartet, die Zypern als modernen, vertrauenswürdigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort positionieren soll.
Schlusswort: Gemeinsame Verantwortung für das Zypern von morgen
Abschließend betonte Präsident Christodoulides, dass die Regierung mit Entschlossenheit und Planungssicherheit voranschreitet. In einem dynamischen Umfeld sei der Schulterschluss mit Institutionen wie dem ICPAC essenziell. Nur im Dialog, so der Präsident, lasse sich die wirtschaftliche, institutionelle und gesellschaftliche Zukunft Zyperns erfolgreich gestalten.
Quelle: Cyprus News Agency (CNA)