Umsetzung des Staatshaushalts 2024: 96 % bei den Einnahmen, 91 % bei den Ausgaben

Umsetzung des Staatshaushalts 2024: 96 % bei den Einnahmen, 91 % bei den Ausgaben

Nach Angaben der Staatskasse der Republik Zypern (Treasury of the Republic) vom Freitag erreichte die Umsetzung des Staatshaushalts 2024 bei den Einnahmen einen Wert von 96 %, während die realisierten Ausgaben 91 % betrugen.

Konkret verzeichnete der Staatshaushalt 2024 gegenüber 2023 eine Steigerung der Einnahmen um 16 % (11,28 Mrd. Euro im Jahr 2024 verglichen mit 9,77 Mrd. Euro im Jahr 2023) sowie eine Steigerung der Ausgaben um 13 % (13,6 Mrd. Euro im Jahr 2024 gegenüber 12 Mrd. Euro im Jahr 2023).

Diese erwartete Zunahme der Einnahmen lässt sich insbesondere auf höhere indirekte und direkte Steuern zurückführen (plus 0,68 Mrd. Euro bzw. 0,61 Mrd. Euro). Bei den Ausgaben führten vor allem höhere Kreditrückzahlungen (plus 0,91 Mrd. Euro) sowie eine Zunahme bei Gehältern, Renten und Gratifikationen (0,40 Mrd. Euro) zu dem Anstieg.

Budgetumsetzung 2024 im Detail

Wie die Staatskasse weiter mitteilt, beliefen sich die Gesamteinnahmen im Jahr 2024 auf 10,81 Mrd. Euro, was einer Umsetzungsquote von 96 % entspricht (2023: 9,94 Mrd. Euro, 102 %). Die tatsächlichen Ausgaben erreichten 12,42 Mrd. Euro – dies entspricht einer Quote von 91 % (2023: 10,92 Mrd. Euro, 91 %).

Die Behörde führt aus, dass die geringere Umsetzungsrate bei den Einnahmen (2024: 96 % vs. 2023: 102 %) in erster Linie niedrigeren Kreditaufnahmen (loan disbursements) und einer geringeren Umsetzung bei den indirekten Steuern zuzuschreiben sei.

Bei den Ausgaben blieb die Umsetzungsquote gegenüber dem Vorjahr stabil (2024: 91 %, 2023: 91 %).

Steuerentwicklung und Kreditaufnahmen

  1. Indirekte Steuern

    • Sie stiegen gegenüber 2023 um 0,15 Mrd. Euro (4 %).
    • Hauptgrund ist eine Erhöhung der Mehrwertsteuereinnahmen (MwSt.) um 0,12 Mrd. Euro (3,08 Mrd. Euro im Jahr 2024 gegenüber 2,96 Mrd. Euro im Jahr 2023).
    • Dieser Anstieg könnte auf eine höhere Konsumaktivität oder eine bessere Erfassung von Umsätzen zurückzuführen sein.
  2. Direkte Steuern

    • Sie erhöhten sich um 0,58 Mrd. Euro (18 %) im Vergleich zum Vorjahr.
    • Hauptverantwortlich hierfür waren die erhöhten Erträge aus der Einkommenssteuer für juristische und natürliche Personen (3,47 Mrd. Euro im Jahr 2024 gegenüber 2,89 Mrd. Euro im Jahr 2023).
    • Dies könnte auf steigende Unternehmensgewinne sowie höhere Einkommen zurückzuführen sein.
  3. Kreditaufnahmen (loan disbursements)

    • Zum Jahresende verzeichnete die Staatskasse einen Anstieg von 3 % bei Kreditaufnahmen.
    • Verantwortlich hierfür waren vor allem höhere Auslandsdarlehen mit längerfristiger Laufzeit (1,17 Mrd. Euro im Jahr 2024 gegenüber 1,14 Mrd. Euro im Jahr 2023).

Zusammenfassung und Ausblick

  • Einnahmen:
    Die Gesamteinnahmen legten nominal um 16 % zu, was auf gestiegene Steuereinnahmen (sowohl indirekte als auch direkte Steuern) zurückzuführen ist. Jedoch fiel die relative Umsetzungsquote im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer aus (96 % statt 102 %).

  • Ausgaben:
    Die Gesamtausgaben nahmen um 13 % zu, was überwiegend auf höhere Kreditrückzahlungen und die Anpassung von Gehältern, Renten und Gratifikationen zurückzuführen ist. Die Umsetzungsquote blieb stabil bei 91 %.

  • Fazit:
    Insgesamt weisen die Zahlen auf ein solides Wirtschaftsumfeld hin, das von steigenden Steuereinnahmen profitiert. Gleichzeitig führt die gestiegene Staatsaktivität zu höheren Ausgaben, was sich am Budgetvolumen von 13,6 Mrd. Euro ablesen lässt. Die etwas geringere Realisierungsquote bei den Einnahmen könnte auf temporäre Faktoren oder auf vorsichtigere Schätzungen und Umsetzungen zurückzuführen sein.

Relevanz für politische Entscheidungen

Politische Verantwortliche könnten auf Grundlage dieser Daten:

  1. Steuerpolitische Anpassungen prüfen, insbesondere um die Balance zwischen indirekten und direkten Steuern zu gewährleisten.
  2. Ausgabenprioritäten neu bewerten, um sicherzustellen, dass erhöhte Gehalts- und Rentenausgaben sowie Kreditrückzahlungen langfristig nachhaltig sind.
  3. Investitionsvorhaben anhand der verfügbaren Haushaltsmittel genau abwägen, insbesondere angesichts möglicher Zinsschwankungen im internationalen Kreditgeschäft.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Ausblick

Mit Blick auf das kommende Haushaltsjahr wird wesentlich sein, ob die Wachstumsdynamik an den Einnahmen weiter anhält und ob sich die finanziellen Verpflichtungen – beispielsweise für Kreditrückzahlungen oder Sozialleistungen – innerhalb des geplanten Rahmens bewegen.

Zypern hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Reformen durchgeführt und weist im Vergleich zu früheren Perioden eine stabilere Haushaltslage auf. Dennoch bleiben Risiken bestehen, etwa durch globale Konjunkturveränderungen oder Unsicherheiten an den Finanzmärkten.

Langfristig dürfte die Regierung bei ihren Planungen darauf achten, die Staatsschulden zu kontrollieren und gleichzeitig genügend Haushaltsflexibilität für eventuelle konjunkturelle Schwankungen zu bewahren.


Quelle:  Cyprus News Agency (CNA/MCH/AGK/2025)

Bundschuh & Schmidt Holding Ltd. has 4.99 out of 5 stars 344 Reviews on ProvenExpert.com
Nach oben scrollen