Christiana Erotokritou betont die Bedeutung öffentlicher Investitionen für Zypern: Herausforderungen durch Migration, demografische Veränderungen und Klimawandel
Die zypriotische Abgeordnete Christiana Erotokritou hat in einer Rede die dringende Notwendigkeit öffentlicher Investitionen für Zypern hervorgehoben. Als Präsidentin des Finanzausschusses im zypriotischen Parlament sprach sie während der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftliche Koordinierung und Governance in der Europäischen Union, die in Budapest stattfand. In ihrer Intervention betonte sie, dass Zypern aufgrund des überproportionalen Migrationsdrucks, der demografischen Herausforderungen sowie der negativen Auswirkungen des Klimawandels vor besonderen wirtschaftlichen Herausforderungen stehe.
Wirtschaftliche Stabilität und Herausforderungen Zyperns
Erotokritou stellte klar, dass Zypern zwar einen stabilen Pfad der Reduzierung der Staatsverschuldung eingeschlagen habe und gesunde fiskalische Überschüsse vorweisen könne, das Land jedoch gleichzeitig mit einem erheblichen Leistungsbilanzdefizit konfrontiert sei. Dies unterstreiche die Notwendigkeit, dringend Maßnahmen zur Stabilisierung und Stärkung der Wirtschaft zu ergreifen.
In diesem Zusammenhang verwies sie auf die länderspezifischen Empfehlungen der Europäischen Kommission, die Zypern zu einer zügigen und vollständigen Umsetzung des Wiederaufbau- und Resilienzplans (RRP) auffordern. Dies sei entscheidend, um die starke Abhängigkeit des Landes von Öl zu verringern und notwendige Reformen sowie Investitionen voranzutreiben.
Öffentliche Investitionen als Antwort auf Migration und Klimawandel
Erotokritou betonte, dass öffentliche Investitionen besonders wichtig seien, um die enormen Belastungen zu bewältigen, die durch den Migrationsdruck und demografische Veränderungen auf das Land zukommen. Zypern habe aufgrund seiner geografischen Lage einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Migranten zu verzeichnen, was die Infrastruktur und die Sozialdienste erheblich belaste. Zusätzlich verschärfen die Auswirkungen des Klimawandels, wie Hitzewellen und Dürren, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Angesichts dieser komplexen Problematik forderte Erotokritou eine ausgewogene Strategie, die sowohl die fiskalische Disziplin als auch eine nachhaltige Entwicklung in den Vordergrund stellt. Es sei unerlässlich, dass Haushaltsverantwortung, nachhaltige Entwicklung und sozialer Zusammenhalt Hand in Hand gehen, um die Zukunft des Landes zu sichern und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürger zu verbessern.
Ein nachhaltiges Europa für alle Bürger
In ihrer Rede betonte Erotokritou zudem, dass der Rahmen für die wirtschaftspolitische Steuerung der EU dazu beitragen müsse, sowohl aktuelle als auch zukünftige Herausforderungen zu bewältigen. Ziel müsse es sein, ein nachhaltiges, zukunftsorientiertes Europa zu schaffen, das alle Bürger einschließt. Die Balance zwischen fiskalischer Verantwortung und sozialem Ausgleich sei hierbei von entscheidender Bedeutung, um sowohl Zypern als auch die gesamte EU für kommende Generationen wirtschaftlich und sozial zu stabilisieren.
Die Rede der zypriotischen Abgeordneten verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, vor denen Zypern steht, und unterstreicht die Notwendigkeit, öffentliche Investitionen klug und zielgerichtet einzusetzen. Nur so kann das Land den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Druck, der durch Migration, demografische Veränderungen und den Klimawandel entsteht, erfolgreich bewältigen.
Quelle: Cyprus News Agency (CNA), Nikosia
