Inferno in den Bergen: Der Großbrand von Limassol erschüttert Zypern

Inferno in den Bergen: Der Großbrand von Limassol erschüttert Zypern

1: Ein Flammenmeer zwischen den Dörfern – der Ausbruch des Feuers

In den Höhenlagen des Bezirks Limassol hat sich am vergangenen Wochenende eine der gefährlichsten und am schnellsten wachsenden Waldbrände der letzten Jahre entfacht. Nach ersten Informationen, die der Sprecher der zyprischen Feuerwehr, Andreas Kettis, der Cyprus News Agency (CNA) mitteilte, entwickelte sich das Feuer mit einer außergewöhnlichen Heftigkeit, die insbesondere durch wechselhafte und starke Winde begünstigt wurde.

„Die Entwicklung des Feuers war extrem stark“, so Kettis. „Die ständig wechselnden Windrichtungen trieben die Flammen von einer Gemeinde zur nächsten – und teilweise sogar zurück in bereits evakuierte Orte.“ Der Brandherd scheint seinen Ursprung im Gebiet um das Dorf Malia gehabt zu haben, breitete sich dann nach Omodos, Vasa, Koilani, Vouni, Potamiou und schließlich bis nach Agios Therapontas aus. Auch der Ort Lofou wurde von den Flammen erreicht und evakuiert.


2: Feuerwehrkräfte im Dauereinsatz – Luft- und Bodenunterstützung rund um die Uhr

Kettis betonte gegenüber CNA, dass die Einsatzkräfte auch in der Nacht mit Bodenmannschaften weiterarbeiten mussten. Eine Luftbeobachtung der Brandherde war erst mit dem ersten Tageslicht möglich. Bereits in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages sollten daher erneut Löschflugzeuge zum Einsatz kommen, um die aktiven Brandfronten zu bekämpfen.

Trotz des Großaufgebots ist die Situation prekär: Die Zugangsmöglichkeiten zu vielen Brandherden sind aufgrund der bergigen Topografie erschwert. Zudem behindern dichte Rauchwolken, abgebrannte Vegetation und glühende Bodenflächen die Mobilität der Helfer. Teilweise mussten Einsatzkräfte zu Fuß und mit Tragen vorrücken, um gefährdete Personen zu evakuieren.


3: Flucht und Evakuierung – Zivil- und Katastrophenschutz im vollen Einsatz

Durch die rasche Ausbreitung des Feuers sahen sich die Behörden gezwungen, eine Reihe von Dörfern und Erholungsplätzen zu evakuieren. Besonders betroffen war das Dorf Lofou, aber auch die Gebiete um Pera Pedi, Koilani, sowie mehrere Campingplätze in der Region Platres. Zahlreiche ältere Personen mussten durch Einheiten der Zivilschutzbehörde, der Polizei und auch der Nationalgarde aus ihren Häusern und Einrichtungen gerettet werden.

„Wir haben nicht nur evakuiert – wir haben auch gerettet“, erklärte Kettis. „Dank der guten Koordination aller beteiligten Kräfte konnte bislang verhindert werden, dass Menschen ums Leben kamen.“ Besonders hervorgehoben wurde auch die Evakuierung von Kindern aus Feriencamps, die rechtzeitig in sichere Einrichtungen verbracht werden konnten.

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4: Ursachen noch unklar – aber Hinweise auf menschliche Nachlässigkeit

Zur Brandursache wollte sich Kettis gegenüber CNA noch nicht abschließend äußern: „Es ist zu früh, um definitive Aussagen zu treffen.“ Erste Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass der Brand seinen Anfang im Bereich östlich von Malia nahm – ein Gebiet, das sowohl landwirtschaftlich als auch touristisch genutzt wird.

Die Ermittlungsbehörden haben eine Untersuchung eingeleitet, um den genauen Auslöser zu ermitteln. Erfahrungsgemäß gehen viele Sommerbrände auf menschliches Fehlverhalten zurück – etwa offenes Feuer, nicht ordnungsgemäß gelöschte Grillstellen, Funkenflug durch landwirtschaftliche Maschinen oder gar vorsätzliche Brandstiftung. Derzeit wird auch geprüft, ob Stromleitungen oder illegale Müllverbrennungen eine Rolle gespielt haben könnten.


5: Ein Schrei nach Prävention – Klimawandel trifft eine fragile Umwelt

Der Großbrand von Limassol ist nicht nur eine Naturkatastrophe, sondern auch ein weiteres Alarmsignal im Hinblick auf die Zunahme von Extremereignissen auf Zypern. Der Klimawandel, verbunden mit langen Trockenperioden, steigenden Temperaturen und immer häufigeren Wetterextremen, macht die Mittelmeerinsel anfällig für großflächige Vegetationsbrände.

Laut dem Umweltministerium wurden in den letzten fünf Jahren über 2.000 Hektar Wald und Buschland durch Brände zerstört – viele davon in sensiblen Ökosystemen wie dem Troodos-Gebirge oder der Akamasschlucht.

Zypern steht damit vor der Herausforderung, einerseits die Natur zu schützen, andererseits aber auch die Bevölkerung besser auf solche Ereignisse vorzubereiten. Notwendig sind präventive Maßnahmen, frühzeitige Detektionssysteme, die Pflege von Brandschneisen sowie der Ausbau der Löschinfrastruktur – sowohl am Boden als auch in der Luft.


Fazit: Ein Land zwischen Flammen und Hoffnung

Die Ereignisse in Limassol zeigen, wie verletzlich die Natur – aber auch die dörflichen Strukturen – gegenüber schnell eskalierenden Bränden sind. Die reibungslose Evakuierung, die rasche Mobilisierung der Einsatzkräfte und die internationale Solidarität mit Zypern beweisen aber auch: Die Insel ist nicht hilflos – solange sie vorbereitet ist.

Der Wiederaufbau der betroffenen Regionen wird Zeit brauchen. Noch wichtiger aber ist es, aus diesem Ereignis zu lernen – politisch, technisch und gesellschaftlich.

Quelle: Cyprus News Agency (CNA/AAR/EAN/EPH/2025)

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