Wasser als Schlüsselressource: Zypern unterstützt EU-Strategie für Wasserresilienz

Wasser als Schlüsselressource: Zypern unterstützt EU-Strategie für Wasserresilienz

Ein europäischer Fahrplan für Wasserzukunft

Die Europäische Kommission hat mit der kürzlich vorgestellten „Strategie zur Wasserresilienz der EU“ ein ambitioniertes politisches Instrument ins Leben gerufen, das sich mit einem der drängendsten Themen der Gegenwart befasst: dem Zugang zu sauberem, bezahlbarem und ausreichendem Wasser für alle Bürgerinnen und Bürger Europas. Für Zypern – ein Inselstaat mit ausgeprägter Wasserknappheit – stellt diese Initiative eine strategische Chance dar, um nachhaltige Wassermanagementsysteme weiterzuentwickeln.

Das zypriotische Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Umwelt bezeichnete die Strategie in einer Pressemitteilung als „besonders wichtig für die Republik Zypern“. Die Cyprus News Agency (CNA) berichtete am Mittwoch ausführlich über die nationale Reaktion auf die neue europäische Strategie.


Zyperns besondere Herausforderung: Wasserknappheit und Klimadruck

Zypern ist seit Jahrzehnten mit ernsten Problemen der Wasserverfügbarkeit konfrontiert. Die Ursachen sind vielfältig: ein halbtrockenes Klima mit langen Trockenperioden, wachsende Nachfrage durch Tourismus und Landwirtschaft sowie die Auswirkungen des Klimawandels, die sich in Form von Hitzewellen und unregelmäßigen Niederschlagsmustern manifestieren.

Die starke Abhängigkeit von energieintensiven Entsalzungsanlagen und der Rückgriff auf Grundwasservorkommen machen Zypern besonders verletzlich. Die neue EU-Strategie bietet daher einen dringend benötigten Rahmen, um die nationale Wasserwirtschaft auf ein langfristig tragfähiges Fundament zu stellen.


Die Kernelemente der EU-Wasserstrategie

Die EU-Wasserresilienzstrategie verfolgt mehrere übergeordnete Ziele:

  1. Wiederherstellung und Schutz des Wasserkreislaufs
    Die Strategie sieht vor, natürliche Wasserzyklen – etwa durch Renaturierung, Feuchtgebietsschutz und Rückhalteflächen – zu stabilisieren.

  2. Zugang zu sauberem und bezahlbarem Wasser
    Sauberes Trinkwasser für alle bleibt ein Grundprinzip, auch in Regionen mit knappen Ressourcen wie Zypern.

  3. Aufbau einer widerstandsfähigen und wettbewerbsfähigen Wasserwirtschaft
    Digitale Technologien, intelligente Netzsteuerung und neue Infrastrukturen sollen Effizienz und Wirtschaftlichkeit verbessern.

  4. Förderung der Wiederverwendung und Reduzierung des Wasserverbrauchs
    Ein zentrales Ziel ist es, die Wassernutzungseffizienz bis 2030 um mindestens 10 % zu steigern.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Umsetzung auf nationaler Ebene: Rolle der zypriotischen Wasserbehörde

Das zypriotische Ministerium für Landwirtschaft betonte, dass die zuständige Wasserentwicklungsbehörde aktiv an allen Konsultationen mit der EU-Kommission beteiligt war. Die technischen Anforderungen und Zielvorgaben der EU fließen somit unmittelbar in die nationale Wasserpolitik ein.

Besondere Bedeutung kommt dabei folgenden Maßnahmen zu:

  • Reduzierung von Wasserverlusten im Versorgungsnetz durch digitale Leckage-Erkennung und vorausschauende Wartung.

  • Investitionen in Abwasserwiederverwendung, insbesondere für Bewässerungszwecke in der Landwirtschaft.

  • Förderung von Speicherlösungen auf Naturbasis, etwa durch Terrassierungen oder die Wiedervernässung von Feuchtgebieten.

  • Bewusstseinsbildung und Bildungskampagnen zur Wasserverantwortung auf kommunaler und betrieblicher Ebene.


Unterstützung durch EU-Förderinstrumente

Die Umsetzung der Strategie wird durch eine Reihe europäischer Fördermechanismen gestützt. Dazu zählen unter anderem:

  • Kohäsionsfonds

  • STEP (Strategic Technologies for Europe Platform)

  • InvestEU-Programm

  • Technische Leitlinien im Rahmen des Green Deal

Diese Instrumente stehen Zypern offen, um notwendige Infrastrukturinvestitionen – von Speichersystemen über Monitoring-Plattformen bis hin zu Pilotprojekten zur Wiederverwendung – gezielt umzusetzen.


Internationale Zusammenarbeit im Fokus

Ein besonders wichtiger Aspekt der Strategie ist die Betonung internationaler und regionaler Allianzen, vor allem im östlichen Mittelmeerraum. Für Zypern als geopolitisch strategisch gelegene Insel ergibt sich daraus die Möglichkeit, eine Führungsrolle in der regionalen Wasserpolitik zu übernehmen – etwa in Kooperation mit Israel, Griechenland oder den Ländern Nordafrikas.

Zypern kann hier seine Erfahrung im Bereich Entsalzung und Wasserspeicherung einbringen und gemeinsam mit Partnerstaaten an resilienten Lösungen für die Wasserzukunft arbeiten.


Fazit: Eine strategische Chance für Zypern

Die EU-Wasserstrategie bietet Zypern die Möglichkeit, ein strukturell nachhaltiges Wassermanagement aufzubauen – gestützt durch Technik, Bildung, Investitionen und Partnerschaft. Sie adressiert nicht nur Umwelt- und Klimaherausforderungen, sondern stärkt auch wirtschaftliche, agrarpolitische und soziale Resilienz.

Zyperns Regierung hat laut CNA deutlich gemacht, dass sie die Strategie nicht nur als Verpflichtung, sondern als Chance versteht – und in diesem Sinne aktiv an der Umsetzung mitwirken wird.


Quellenangabe: Cyprus News Agency (CNA)

Bundschuh & Schmidt Holding Ltd. 364 Reviews on ProvenExpert.com
Nach oben scrollen