Die Zahl der registrierten Kurzzeitvermietungen in Zypern ist jüngst deutlich angestiegen und hat sich auf 8.248 Immobilien erhöht (zuvor 4.765 im April 2025). Dies gab der stellvertretende Tourismusminister Kostas Koumis am Dienstag bekannt. Im Anschluss an die Sitzung des Parlamentsausschusses für Tourismus erklärte er, dass das Gremium über den aktuellen Stand der Umsetzung der Rechtsvorschriften diskutierte, welche den Betrieb von Selbstversorger- und Kurzzeitvermietungsunterkünften regulieren sollen.
Ausblick auf die Tourismussaison 2025
Im Hinblick auf den Tourismussektor für 2025 betonte Koumis die beeindruckenden Rekordergebnisse des Vorjahres 2024: In diesem Zeitraum wurden sowohl bei den Tourismuseinnahmen als auch bei den Ankunftszahlen doppelte Höchstwerte erzielt. Der stellvertretende Minister rechnet damit, dass auch 2025 ein Jahr „auf gleich hohem Niveau“ werden könnte. Als größte Herausforderung bezeichnete er dabei die Verlängerung der Tourismussaison, um die Nachfrage und das Wachstum nicht nur in den klassischen Hochsaisonmonaten zu bündeln.
Steigende Registrierungen
Der stellvertretende Minister machte deutlich, dass die Zahl der registrierten Unterkünfte weiter wachsen dürfte, sobald aktuelle Anträge abschließend bearbeitet sind. Aktuell warten 1.275 Registrierungen auf eine endgültige Genehmigung. Zudem gibt es weitere 1.170 Fälle, bei denen die Antragsteller noch bestimmte Unterlagen nachreichen müssen.
Koumis führt diese wachsende Zahl an Kurzzeitvermietungen auf gezielte Informations- und Sensibilisierungskampagnen zurück, die das stellvertretende Ministerium für Tourismus durchführte. Im April 2023 waren 4.765 Unterkünfte mit insgesamt 7.138 Betten gelistet, während derzeit 8.248 Unterkünfte zur Verfügung stehen, die 36.640 Betten anbieten.
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Mehr InformationenGesamtheitlicher Ansatz und geplante Gesetzesänderungen
„Das Thema erfordert einen ganzheitlichen Ansatz“, erläuterte Koumis.
Er verwies darauf, dass eine Gesetzesänderung bereits zur Prüfung bei der Rechtsabteilung (Legal Service) eingereicht wurde. Damit soll den unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Teilen Zyperns besser Rechnung getragen werden:
- Städtische Gebiete (z. B. Nikosia) benötigen unter Umständen andere Regeln als
- Küstenregionen (z. B. beliebte Touristenorte).
Zwar leiste der Kurzzeitvermietungssektor einen bedeutenden wirtschaftlichen Beitrag, doch befinde er sich gleichzeitig in Konkurrenz zur traditionellen Hotellerie, was weitere regulatorische Fragen aufwerfe.
„Die allgemeine Urlaubserfahrung in einem Land wird wesentlich vom Gesamteindruck bestimmt, den der Gast vor Ort erhält – und dieser hängt stark vom Beherbergungssektor ab“, betonte Koumis.
Herausforderungen durch Wettbewerb und Standards
Einerseits profitieren viele Regionen vom Aufschwung an privaten Feriendomizilen, weil so zusätzliche Unterkünfte zur Verfügung stehen und mehr Touristen angelockt werden. Andererseits drängt dieser Sektor das Hotelgewerbe zu einer kontinuierlichen Anpassung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor diesem Hintergrund muss die Regierung eine Balance zwischen Förderung und Regulierung finden.
Neue Rekorde bei Tourismusumsätzen und Besucherzahlen
Rückblickend auf das Vorjahr sprach Koumis von einem historischen Erfolg:
- 2024 erzielte Zypern Rekorde bei den Einnahmen aus dem Tourismussektor wie auch bei den Ankunftszahlen.
- Diese Werte seien umso bemerkenswerter, weil das Land innerhalb von nur zwei Jahren die Verluste aus dem Wegfall des russischen Marktes kompensieren konnte.
„Wir haben in beiden Kennzahlen (Ankünfte und Erträge) ein Plus von über 25 % erzielt“, so Koumis.
Dieser Anstieg verdeutliche die rasche Erholung und die Fähigkeit Zyperns, neue Zielgruppen anzusprechen und durch Diversifizierung unterschiedliche Märkte zu erschließen.
Verlängerung der Tourismussaison als Schlüssel
Gleichwohl sei es entscheidend, abseits der Sommermonate einen nachhaltigen Gästestrom zu sichern. Nur so könne das Wachstum über das gesamte Jahr verteilt werden. Diese Verlängerung der Saison erfordert Kooperationen mit Fluggesellschaften, Reiseveranstaltern und weiteren Akteuren, um attraktive Angebote in den Vor- und Nachsaisonmonaten zu schaffen.
Zyperns Weg in die Zukunft: Herausforderungen und Potenziale
Regulierung der Kurzzeitvermietungen
Durch zunehmende Anmeldezahlen untermauert diese Branche ihre wachsende Bedeutung. Allerdings bedarf es klarer Standards bezüglich Sicherheit, Komfort, Steuern und Tourismusqualität. Hier wird der Gesetzentwurf von Koumis’ Ministerium eine wichtige Rolle spielen.Flexibilität vs. Qualität
Kurzzeitunterkünfte gelten als flexible Alternative zu Hotels. Gäste schätzen oft individuellere Wohnformen. Parallel müssen jedoch Qualität und Service gewährleistet bleiben. Für die touristische Destination Zypern steht daher die Frage im Raum, wie man einem unkontrollierten Wachstum entgegentritt, das die Reputation des Reiseziels beeinträchtigen könnte.Nachhaltige Tourismusstrategie
Mit dem Ziel einer verlängerten Saison kann das Land sowohl die Wertschöpfung steigern als auch den Andrang in den Hauptmonaten etwas entzerren. Zusätzlich bietet die wachsende Nachfrage nach authentischen Reiseerlebnissen Potenzial, neue Regionen oder Aktivitätsformen (wie Agrotourismus) zu fördern. Dies könnte zudem die Abhängigkeit von klassischen Badetouristen senken.
Fazit: Dynamischer Tourismusmarkt und regulatorische Weichenstellungen
Die jüngste Entwicklung mit über 8.000 registrierten Kurzzeitunterkünften verdeutlicht die Dynamik des zyprischen Ferienimmobilienmarktes. Mit gezielten Kampagnen und der bevorstehenden Gesetzesänderung will das stellvertretende Tourismusministerium sicherstellen, dass die Qualität stimmt, die einheitlichen Standards greifen und sowohl Betreiber als auch Reisende von klaren Rahmenbedingungen profitieren.
Erfolgsgeschichte mit weiterem Potenzial
Die positiven Zahlen bei den Besucherankünften und -ausgaben für 2024 belegen die Attraktivität Zyperns als Reiseland, auch nach dem Wegfall eines bedeutenden Quellmarktes. Mit einer stärkeren Saisonverlängerung und einem ausgewogenen Mix aus klassischen Hotels und Kurzzeitvermietungen könnte der Inseltstaat seine Stellung im Mittelmeerraum weiter festigen. Das Zusammenspiel von Wirtschaftswachstum, Qualitätssicherung und nachhaltiger Tourismusentwicklung wird dabei die entscheidende Komponente für die langfristige Konkurrenzfähigkeit sein.
Zukunftsorientierter Ansatz
Um an die Erfolge anzuknüpfen, bedarf es einer fortlaufenden Anpassung an die Bedürfnisse der Reisenden sowie eines partnerschaftlichen Zusammenspiels aller Branchenakteure. Die angestrebte Gesetzesnovelle und verstärkte Kontrollmechanismen sollen dabei helfen, die Qualität der Angebote hochzuhalten und gleichzeitig Innovation im Gastgewerbe zu fördern.
Quellen: Cyprus News Agency (CNA/ZSO/TNE/AGK/2025)