Preisstabilität in Sicht – Zyperns Inflation weiter unter Kontrolle
Zypern setzt seine Linie außergewöhnlich niedriger Inflation fort:
Laut den am Donnerstag veröffentlichten Daten der Statistical Service of Cyprus (CYSTAT) ist die Inflation im Oktober 2025 um 0,3 % gesunken.
Damit bleibt Zypern das einzige EU-Land mit nahezu stabilen Verbraucherpreisen, nachdem bereits im September die Inflationsrate bei 0 % gelegen hatte.
Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Oktober leicht um 0,54 Punkte – von 117,71 auf 118,25 Indexpunkte –, was jedoch auf saisonale Schwankungen und einzelne Preisanstiege in bestimmten Dienstleistungsbereichen zurückzuführen ist.
Diese Entwicklung bestätigt Zyperns Rolle als Ausnahmefall in der Eurozone, in der laut Eurostat die durchschnittliche Inflation im Oktober bei 2,2 % lag.
Die Kernergebnisse im Überblick
| Kennzahl | Oktober 2025 | September 2025 | Oktober 2024 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|
| Verbraucherpreisindex (CPI) | 118,25 | 117,71 | 118,61 | -0,3 % |
| Inflation (jährlich) | -0,3 % | 0,0 % | 1,2 % | Rückgang |
| Größter Preisanstieg | Dienstleistungen (+3 %) | |||
| Größter Preisrückgang | Elektrizität (-7,5 %) | |||
| Durchschnittliche Inflation (Jan–Okt 2025) | +0,5 % |
Sektorale Analyse: Wo Preise steigen – und wo sie fallen
1. Dienstleistungen bleiben teuer
Mit einem Anstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr zeigen Dienstleistungen weiterhin eine positive Preisentwicklung.
Besonders betroffen sind die Bereiche:
Restaurants und Hotels: +4,4 %
Bildung: +3,5 %
Freizeit und Kultur: +3,3 %
Diese Erhöhungen spiegeln die gestiegene Nachfrage nach Tourismusdienstleistungen, den Fachkräftemangel in der Gastronomie und die höheren Betriebskosten im Dienstleistungsgewerbe wider.
2. Energiepreise sinken deutlich
Die deutlichste Entlastung kam aus dem Energiesektor:
Elektrizität: -7,5 % im Jahresvergleich
Haushaltsenergie (Gas, Wasser, Brennstoffe): moderat rückläufig
Diese Entwicklung steht in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang der Brent-Rohölpreise und einer stabilen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien.
Auch der starke Rückgang der Importkosten durch fallende Energiepreise hat den Inflationsdruck auf Verbraucherpreise erheblich reduziert.
3. Lebensmittel und Agrarprodukte: spürbare Preisentspannung
Im Agrarbereich kam es zu einem Rückgang von -2,6 % – insbesondere bei frischem Obst und Gemüse.
Die Kategorie Lebensmittel und alkoholfreie Getränke fiel um -2,1 % im Jahresvergleich, was Zypern im Vergleich zu anderen EU-Staaten in eine seltene Deflationsphase im Lebensmittelsektor bringt.
Kategorien mit den stärksten Preisbewegungen
Jährlicher Vergleich (Oktober 2025 vs. Oktober 2024)
Restaurants & Hotels: +4,4 %
Bildung: +3,5 %
Freizeit & Kultur: +3,3 %
Kleidung & Schuhe: -6,7 %
Lebensmittel & alkoholfreie Getränke: -2,1 %
Monatlicher Vergleich (Oktober 2025 vs. September 2025)
Kleidung & Schuhe: +3,6 %
Bildung: +1,2 %
Elektrizität: +1,7 %
Die zyprische Statistikbehörde führt den Anstieg bei Bekleidung und Schuhen auf saisonale Effekte zurück – insbesondere auf die Einführung der Winterkollektionen im Einzelhandel.
Analyse der Auswirkungen auf den Verbraucherpreisindex (CPI)
Jährlicher Effekt (Oktober 2025 vs. Oktober 2024)
Größter positiver Beitrag:
Restaurants & Hotels (+0,48 Einheiten)
Bildung (+0,16 Einheiten)
Größter negativer Beitrag:
Lebensmittel & alkoholfreie Getränke (-0,52 Einheiten)
Kleidung & Schuhe (-0,51 Einheiten)
Monatlicher Effekt (Oktober 2025 vs. September 2025)
Positiv:
Kleidung & Schuhe (+0,25 Einheiten)
Wohnen, Wasser, Elektrizität, Gas (+0,12 Einheiten)
Negativ:
Frisches Obst (-0,15 Einheiten)
Diese Zahlen zeigen, dass Dienstleistungen und Gastronomie weiterhin die größten Preistreiber bleiben, während Energie und Lebensmittelpreise für Entlastung sorgen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenLangfristiger Trend (Januar – Oktober 2025)
Für den Zeitraum Januar bis Oktober 2025 lag die durchschnittliche Inflationsrate bei +0,5 %.
Dies ist ein historisch niedriger Wert – insbesondere im Vergleich zur Eurozone, wo die Inflation in diesem Zeitraum durchschnittlich 2,3 % betrug.
Die größten Anstiege in diesem Zeitraum entfielen auf:
Restaurants & Hotels: +4,7 %
Bildung: +3,7 %
Freizeit & Kultur: +3,3 %
Die größten Rückgänge verzeichneten:
Kleidung & Schuhe: -6,2 %
Energie & Strom: -7,5 %
Ökonomische Einordnung: Warum Zypern der Eurozone voraus ist
Zypern profitiert von einer außergewöhnlichen Preisstabilität, die auf mehreren Faktoren beruht:
Langfristige Energieverträge mit günstigen Importbedingungen
Erneuerbare Energien (Photovoltaik, Windparks) senken Produktionskosten
Effiziente Logistik und niedrige Lagerkosten durch kompakte Wirtschaftsstruktur
Gezielte Null-Mehrwertsteuer (0 % VAT) auf Basisprodukte wie Obst, Gemüse, Babynahrung und Hygieneartikel – kürzlich bis 2026 verlängert
Stabile Währung und hohe Kaufkraft durch robustes Wirtschaftswachstum von rund 2,9 % (IMF-Schätzung 2025)
Diese Kombination sorgt dafür, dass Preissteigerungen in Schlüsselbereichen kompensiert und soziale Belastungen abgefedert werden.
Auswirkungen auf Haushalte und Unternehmen
Für Privathaushalte bedeutet die rückläufige Inflation eine spürbare Entlastung.
Besonders bei Strom, Lebensmitteln und Treibstoffen sind die monatlichen Ausgaben leicht gesunken.
Unternehmen profitieren von stabilen Betriebskosten, was die Wettbewerbsfähigkeit Zyperns als Produktions- und Dienstleistungsstandort stärkt.
Insbesondere der Tourismus-, Gastronomie- und Finanzsektor können dadurch ihre Margen stabil halten.
Vergleich mit der Eurozone: Zypern bleibt Preisstabilitäts-Champion
Laut Eurostat-Daten liegt die Inflationsrate in der Eurozone im Oktober 2025 bei 2,2 % – ein deutlicher Unterschied zu Zypern (-0,3 %).
| Land | Inflationsrate Oktober 2025 |
|---|---|
| Zypern | -0,3 % |
| Frankreich | 1,1 % |
| Italien | 1,8 % |
| Deutschland | 2,5 % |
| Griechenland | 1,8 % |
| Spanien | 3,0 % |
| EU-Durchschnitt | 6,0 % (Jugendarbeitslosigkeit 14,8 %) |
Damit gehört Zypern weiterhin zu den Top 3 der preisstabilsten Volkswirtschaften Europas – gemeinsam mit Malta und Irland.
Fazit: Preisstabilität als Fundament für nachhaltiges Wachstum
Die Daten für Oktober 2025 bestätigen den Erfolg der zyprischen Wirtschaftspolitik:
Zypern hat es geschafft, Inflation zu kontrollieren, soziale Ausgaben zu schützen und gleichzeitig Wachstum und Investitionen zu fördern.
Die CYSTAT fasst zusammen:
„Die zyprische Wirtschaft bleibt auf einem stabilen Kurs – Inflation und Lebenshaltungskosten sind unter Kontrolle, während Dienstleistungen und Tourismus als Wachstumstreiber wirken.“
Mit dem Blick auf 2026 bleibt die Herausforderung, dieses Gleichgewicht zwischen Preisstabilität, Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Fairness beizubehalten.
Quelle: Cyprus News Agency (CNA)
