Soziale Verantwortung und wirtschaftliche Stabilität im Einklang
Die zyprische Regierung setzt ein deutliches Zeichen sozialer Verantwortung:
Der Null-Mehrwertsteuersatz (0 % MwSt.) auf eine Reihe von Grundnahrungsmitteln und lebensnotwendigen Produkten wird bis Dezember 2026 verlängert.
Finanzminister Makis Keravnos kündigte die Maßnahme am Mittwoch nach der Sitzung des Ministerrats an, der den entsprechenden Vorschlag des Finanzministeriums einstimmig genehmigte.
Die Verlängerung betrifft zentrale Produkte des täglichen Bedarfs – darunter Babymilch, Windeln für Kinder und Erwachsene, Hygieneartikel für Frauen sowie frisches und tiefgefrorenes Obst und Gemüse.
Mit dieser Entscheidung will die Regierung „die Kaufkraft der Bürger stärken und die Lebenshaltungskosten für einkommensschwache Haushalte gezielt entlasten“, so Keravnos.
Die Maßnahme im Überblick: Verlängerung bis Dezember 2026
Der Nullsteuersatz auf diese Produkte war ursprünglich bis Dezember 2025 befristet.
Nun soll er um ein weiteres Jahr bis Ende 2026 fortgeführt werden – ein Schritt, der den Zyprern in Zeiten globaler Preisunsicherheiten weiterhin finanzielle Stabilität sichern soll.
Produkte, die vom Nullsteuersatz profitieren:
🍼 Babymilch und Säuglingsnahrung
👶 Babywindeln und Erwachsenenwindeln
🚺 Hygieneartikel für Frauen (z. B. Binden, Tampons)
🍎 Frisches und tiefgefrorenes Obst und Gemüse
Finanzminister Makis Keravnos erklärte, die Regierung wolle diese Steuerbefreiung „bewusst langfristig fortsetzen“, um eine nachhaltige Entlastung der Haushalte zu gewährleisten.
„Die Maßnahme reduziert direkt die Ausgaben der verletzlichsten Bevölkerungsgruppen, erhöht ihr verfügbares Einkommen und verbessert ihren Lebensstandard“, so Keravnos.
Wirtschaftlicher Kontext: Zypern trotzt globalen Preissteigerungen
Während viele europäische Länder weiterhin mit den Folgen der Inflation kämpfen, zeigt sich Zypern 2025 makroökonomisch stabil.
Laut Angaben des Finanzministeriums liegt die Inflationsrate derzeit bei nahezu null Prozent – ein Ergebnis solider Finanzpolitik, sinkender Energiepreise und effizienter staatlicher Maßnahmen zur Preisstabilisierung.
Trotz dieser positiven Entwicklung sieht die Regierung die Notwendigkeit, soziale Unterstützungsinstrumente beizubehalten, um einkommensschwache Familien, Rentner und Alleinerziehende weiterhin gezielt zu unterstützen.
„Auch wenn die Inflation derzeit bei Null liegt, halten wir an dieser Maßnahme fest, weil sie unseren verletzlichen Mitbürgern hilft“, betonte Keravnos.
Hintergrund: Erfolgreiche Einführung im Jahr 2023
Der Null-Mehrwertsteuersatz wurde ursprünglich im Jahr 2023 als zeitlich befristetes Kriseninstrument eingeführt, um die Haushalte während der weltweiten Inflationswelle infolge der Energiekrise und Lieferkettenstörungen zu entlasten.
Seitdem hat sich das Modell als effektives sozialpolitisches Werkzeug erwiesen:
Es senkte spürbar die Preise für Grundbedarfsgüter.
Es steigerte die reale Kaufkraft der Haushalte.
Es stabilisierte die Binnenkonjunktur, da Bürger mehr verfügbares Einkommen für andere Konsumzwecke hatten.
Die Maßnahme wird auch von der Europäischen Kommission als vereinbar mit EU-Recht betrachtet, da sie auf Produkte beschränkt ist, die im Rahmen der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie auf Null gesetzt werden dürfen.
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Mehr InformationenSoziale Wirkung: Direkte Entlastung für Familien und Senioren
Insbesondere Familien mit kleinen Kindern und Senioren profitieren erheblich von der Steuerbefreiung.
Die Kosten für Babynahrung, Windeln oder Hygieneartikel gehören zu den ständig wiederkehrenden Ausgaben, die das Haushaltsbudget stark belasten können.
Durch den Nullsteuersatz sinken die Preise dieser Produkte im Handel um bis zu 19 %, abhängig von den regulären Mehrwertsteuersätzen.
Bei einem durchschnittlichen Zwei-Kind-Haushalt können so jährlich bis zu €400–600 eingespart werden.
Auch Altenpflegeeinrichtungen und Pflegebedürftige profitieren von den niedrigeren Preisen für Erwachsenenwindeln und medizinisch-hygienische Produkte.
„Es geht nicht um Statistik, sondern um reale Hilfe im Alltag“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums.
„Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Stabilität ist es wichtig, den sozialen Ausgleich aufrechtzuerhalten.“
Makroökonomische Perspektive: Soziale Maßnahmen als Wachstumsfaktor
Die zyprische Regierung verfolgt mit dieser Maßnahme eine doppelte Strategie:
Einerseits sollen soziale Ungleichheiten abgebaut werden, andererseits wirkt die Kaufkraftstärkung als Konjunkturimpuls.
Positive Effekte auf die Volkswirtschaft:
Erhöhte Konsumausgaben in anderen Sektoren
Stärkung der Binnenwirtschaft
Stabile Preisentwicklung bei Grundbedarfsgütern
Erhalt sozialer Kohäsion
Das Finanzministerium betont, dass Zypern trotz der Steuerbefreiung weiterhin fiskalisch solide bleibt.
Dank anhaltender Wirtschaftsdynamik und steigender Steuereinnahmen in anderen Bereichen bleibt der Haushalt im Überschuss, wie auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zuletzt bestätigte.
Politischer Kontext: Regierung Keravnos setzt Kurs sozialer Verantwortung fort
Mit der Verlängerung des Null-MwSt.-Satzes unterstreicht die Regierung von Präsident Nikos Christodoulides ihren Kurs einer sozial ausgewogenen Finanzpolitik.
Seit Amtsantritt 2023 verfolgt das Finanzministerium unter Makis Keravnos einen Ansatz, der wirtschaftliche Stabilität mit sozialer Gerechtigkeit verbindet.
Neben der MwSt.-Maßnahme hat die Regierung weitere Programme zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte umgesetzt:
Zuschüsse für Stromkosten
Subventionen für Heizöl im Winter
Erhöhungen bei Kindergeld und Sozialhilfe
Förderprogramme für Erstwohnungen junger Familien
Diese Maßnahmen sind Teil der Strategie, die soziale Resilienz zu stärken und gleichzeitig den privaten Konsum als Wachstumsmotor zu erhalten.
Vergleich: Zypern im europäischen Kontext
Mit der Verlängerung des Nullsteuersatzes bis 2026 positioniert sich Zypern als eines der sozial progressivsten Länder der EU in der Mehrwertsteuerpolitik.
In vielen EU-Staaten liegt der MwSt.-Satz auf Grundbedarfsgüter weiterhin zwischen 5 % und 10 % – etwa in Griechenland, Italien oder Spanien.
Nur wenige Länder, darunter Irland und Malta, haben ähnlich umfassende Nullsteuersätze auf Lebensmittel oder Hygieneartikel eingeführt.
Zypern zeigt damit, dass soziale Maßnahmen und fiskalische Verantwortung sich nicht ausschließen müssen, sondern einander ergänzen können, um wirtschaftliche Stabilität und sozialen Zusammenhalt gleichermaßen zu fördern.
Ausblick: Maßnahme mit Signalwirkung
Die Verlängerung bis Dezember 2026 gibt den Bürgern Planungssicherheit und signalisiert, dass die Regierung auch in Zeiten stabiler Preise soziale Fairness priorisiert.
Gleichzeitig stärkt sie Zyperns Image als verantwortungsbewussten EU-Mitgliedstaat, der europäische Stabilitätskriterien einhält und dennoch sozialpolitische Akzente setzt.
Finanzminister Keravnos:
„Wir wollen, dass die wirtschaftliche Stabilität, die Zypern in den letzten Jahren erreicht hat, auch bei den Bürgern spürbar bleibt.“
Mit dieser Entscheidung beweist die zyprische Regierung, dass soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stärke Hand in Hand gehen können – ein Modell, das über Zypern hinaus als Beispiel für sozial ausgewogene Finanzpolitik gelten dürfte.
Quelle: Cyprus News Agency (CNA)
