Zypern unter den Spitzenreitern der EU: Dritthöchstes BIP-Wachstum und starker Beschäftigungszuwachs im zweiten Quartal 2025

Zypern unter den Spitzenreitern der EU: Dritthöchstes BIP-Wachstum und starker Beschäftigungszuwachs im zweiten Quartal 2025

Die zyprische Volkswirtschaft setzt ihren dynamischen Kurs fort: Laut aktuellen Daten von Eurostat hat Zypern im zweiten Quartal 2025 das dritthöchste BIP-Wachstum in der Europäischen Union erzielt. Mit einem realen Anstieg von 3,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal positionierte sich die Insel hinter Irland (18 %) und Bulgarien (3,4 %).

Auch die Entwicklung im Vergleich zum ersten Quartal 2025 ist positiv: Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 0,5 %. Damit liegt Zypern deutlich über dem Durchschnitt des Euroraums, wo das Wachstum im Quartalsvergleich nur bei 0,1 % lag.

Parallel dazu verzeichnete das Land eine überdurchschnittliche Beschäftigungsdynamik und erreichte mit einem Plus von 1,8 % im Jahresvergleich den fünften Platz in der EU.


1. BIP-Wachstum im europäischen Kontext

Die Daten von Eurostat verdeutlichen die Position Zyperns im europäischen Vergleich:

  • Eurozone: +1,5 % im Jahresvergleich, +0,1 % im Quartalsvergleich.

  • EU gesamt: +1,6 % im Jahresvergleich, +0,2 % im Quartalsvergleich.

  • Zypern: +3,3 % im Jahresvergleich, +0,5 % im Quartalsvergleich.

Damit liegt Zypern mehr als doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt. Besonders bemerkenswert: Nur ein einziges Land, Luxemburg (-0,2 %), verzeichnete einen Rückgang im Jahresvergleich.

Im Quartalsvergleich meldeten drei große Volkswirtschaften ein Minus:

  • Finnland: -0,4 %

  • Deutschland: -0,3 %

  • Italien: -0,1 %

Die kontrastierende Entwicklung zeigt, dass Zypern in einem Umfeld schwächerer Kernstaaten der Eurozone seine Sonderstellung behaupten kann.


2. Treiber des zyprischen Wachstums

Auch wenn die Eurostat-Daten keine sektorale Aufschlüsselung enthalten, lassen sich die Wachstumstreiber für Zypern anhand bisheriger Trends und nationaler Daten identifizieren:

  • Tourismus: Mit einer starken Sommersaison 2025 erweist sich der Tourismussektor erneut als zentrale Stütze. Steigende Besucherzahlen und höhere Ausgaben pro Tourist treiben das Wachstum.

  • Dienstleistungssektor: Besonders Finanzdienstleistungen, Immobilien und IT verzeichneten Zuwächse. Zypern bleibt attraktiv für internationale Unternehmen, die von niedrigen Steuersätzen und guter Infrastruktur profitieren.

  • Handel und Konsum: Der private Konsum bleibt robust, gestützt durch steigende Beschäftigung und Löhne.

  • Bauwirtschaft: Investitionen in Infrastruktur, Wohnbau und touristische Projekte wirken stabilisierend.


3. Beschäftigungswachstum: Zypern in den Top Fünf

Parallel zum BIP konnte Zypern auch am Arbeitsmarkt punkten. Laut Eurostat erzielte das Land im zweiten Quartal 2025 die fünfthöchste Beschäftigungssteigerung in der EU:

  • +1,8 % gegenüber dem Vorjahresquartal.

  • +0,5 % im Vergleich zum ersten Quartal 2025, was den vierten Platz in der EU bedeutet.

Diese Zahlen spiegeln wider, dass das Wirtschaftswachstum nicht nur in den Bilanzen, sondern auch im Arbeitsmarkt spürbar ankommt. Besonders profitiert haben Branchen mit hoher Arbeitsintensität, darunter Tourismus, Gastronomie und Bau.

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4. Produktivität im europäischen Vergleich

Ein weiterer Aspekt der Eurostat-Erhebung betrifft die Arbeitsproduktivität. Die Kombination von BIP- und Beschäftigungsdaten erlaubt eine differenzierte Analyse:

  • Eurozone: Produktivität pro Person +0,8 % im Jahresvergleich.

  • EU: +1,2 % im Jahresvergleich.

  • Produktivität nach Arbeitsstunden: Eurozone +1,1 %, EU +1,5 %.

Für Zypern ergibt sich ein gemischtes Bild:

  • +2,2 % Wachstum nach Arbeitsstunden im Jahresvergleich – Rang drei in der EU hinter Malta und Luxemburg.

  • Allerdings ein Rückgang um -0,2 % im Quartalsvergleich.

Dies zeigt, dass Zypern seine Arbeitskräfte produktiv einzusetzen weiß, kurzfristig aber durch saisonale Effekte (z. B. starke Beschäftigungsaufnahme im Tourismus) Rückgänge entstehen können.


5. Vergleich zu den europäischen Spitzenreitern

a) Irland: 18 % Wachstum

Irland bleibt ein Sonderfall, da dort statistische Effekte durch internationale Großkonzerne das BIP massiv verzerren.

b) Bulgarien: 3,4 % Wachstum

Das Land profitiert von einer starken Binnennachfrage und EU-Investitionen.

c) Zypern: 3,3 % Wachstum

Das Ergebnis erscheint im Vergleich „realwirtschaftlicher“ und zeigt die Stärke einer diversifizierten, dienstleistungsorientierten Volkswirtschaft, die zugleich vom Tourismus profitiert.


6. Chancen und Risiken für Zypern

Chancen:

  • Attraktivität für Investoren: Stabiles Wachstum und niedrige Unternehmenssteuern machen Zypern interessant.

  • Arbeitsmarkt: Beschäftigungszuwächse erhöhen die Kaufkraft und stützen den Konsum.

  • Produktivität: Verbesserte Effizienz stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.

Risiken:

  • Abhängigkeit vom Tourismus: Externe Schocks wie geopolitische Spannungen oder Naturereignisse könnten den Sektor belasten.

  • Energieabhängigkeit: Hohe Importabhängigkeit bei fossilen Brennstoffen stellt ein strukturelles Risiko dar.

  • Globale Unsicherheiten: Schwächen in Deutschland oder Italien könnten mittelbar auch Zypern betreffen.


7. Politische Einordnung

Die zyprische Regierung dürfte die Zahlen als Bestätigung ihrer Politik sehen. Investitionen in Infrastruktur, die Förderung von Digitalisierung und die Diversifizierung des Wirtschaftsmodells tragen Früchte.

Gleichzeitig bleibt die Herausforderung, die positive Entwicklung nachhaltig abzusichern – durch Reformen im Bildungswesen, eine Stärkung der Innovationskraft und eine Verringerung struktureller Abhängigkeiten.


Fazit

Mit einem BIP-Wachstum von 3,3 % im zweiten Quartal 2025 gehört Zypern zu den dynamischsten Volkswirtschaften der Europäischen Union. Im Jahresvergleich liegt das Land auf Platz drei hinter Irland und Bulgarien, im Quartalsvergleich deutlich über dem EU-Durchschnitt.

Auch am Arbeitsmarkt überzeugt Zypern: Mit einem Beschäftigungsplus von 1,8 % gehört die Insel zu den fünf stärksten Ländern der EU. Gleichzeitig zeigt die Produktivitätsanalyse, dass das Land seine Arbeitskräfte effizient einzusetzen weiß.

Die Zahlen belegen: Zypern ist auf einem soliden Wachstumspfad – doch die Abhängigkeit von einzelnen Sektoren und externe Unsicherheiten mahnen zur Vorsicht. Entscheidend wird sein, die günstige Entwicklung in langfristige Stabilität und breitere wirtschaftliche Grundlagen zu überführen.


Quelle: Cyprus News Agency (CNA)

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