Mit einem gezielten Investitionsprogramm setzt das Ministerium für Landwirtschaft, Ländliche Entwicklung und Umwelt ein klares Zeichen für den Schutz der zyprischen Waldlandschaften. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftlichen Zahlstelle und dem Forstamt wurde die Intervention A.A. 4.3.1 „Investitionen zur Verbesserung des Wertes der Wälder als öffentliches Gut“ gestartet – ein zentraler Bestandteil des GAP-Strategieplans 2023–2027. Insgesamt stehen 1.275.000 Euro zur Verfügung, die ausschließlich Projekten zugutekommen, die den Zielen der Maßnahme entsprechen.
Ein Wald mag auf den ersten Blick selbstverständlich wirken – doch gerade auf einer sonnendurchfluteten Insel wie Zypern sind intakte Ökosysteme ein kostbares Gut. Die aktuelle Intervention hat daher einen klaren Fokus: Schutz, Aufwertung und nachhaltige Nutzung.
Nachhaltige Waldinfrastruktur für eine moderne Nutzung
Das Ministerium verfolgt mit dem Programm mehrere Ziele, die sich alle um denselben Kern drehen: ein Wald, der geschützt wird, erlebt werden kann und langfristig Bestand hat. Die öffentlichen Wälder sollen nicht nur ökologisch stabil bleiben, sondern auch als Erholungs- und Lernort aufgewertet werden.
Die geplanten Investitionen umfassen unter anderem:
1. Aufwertung nationaler Waldparks
Modernisierung von Erholungszonen
Schaffung sicherer und nachhaltiger Besucherbereiche
Infrastruktur zur besseren Besucherlenkung
2. Ausbau nachhaltiger Campingplätze
Ökologische Bewirtschaftung
Verbesserte Umweltstandards
Sensibilisierung für Waldschutz
3. Neue Picknickplätze und Naturpfade
Kleine Raststellen zur besseren Zugänglichkeit
Thematische Wege zur Wissensvermittlung
Förderung eines naturbewussten Erlebnistourismus
4. Modernisierte Umwelt- und Informationszentren
Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen
Stärkung des Umweltbewusstseins in der Bevölkerung
Integration moderner Lern- und Informationsmethoden
5. Hervorheben der forstlichen Kulturerbestätten
Sichtbarmachung des natürlichen und kulturellen Wertes der Wälder
Förderung eines tieferen Verständnisses für die Geschichte der Forstwirtschaft
Waldbrände: Das größte Risiko bleibt menschliches Verhalten
Im Mittelpunkt der Maßnahme steht auch der Schutz vor Waldbränden – ein Thema, das durch den Klimawandel weiter an Bedeutung gewinnt. Die Wälder Zyperns sind besonders anfällig, und die Hauptursache bleibt menschliche Aktivität.
Gerade in Zeiten, in denen viele Besucher die Wälder für Freizeitaktivitäten nutzen, sind strukturierte Wege, Informationsangebote und kontrollierte Erholungsbereiche entscheidend, um Risiken zu minimieren.
Die Intervention will daher eine bessere Besuchersteuerung erreichen und die Menschen mit moderner Infrastruktur dorthin bringen, wo Naturerlebnis und Sicherheit im Einklang stehen. Oder anders gesagt: Wer den Wald genießen will, soll dies auf Wegen tun, die der Natur nicht schaden.
Ökologie trifft Bildung: Wälder als offene Klassenzimmer
Ziel der Maßnahme ist es nicht nur, den Wald zu schützen, sondern den Bürgerinnen und Bürgern – und besonders der jungen Generation – sein Bedeutungs- und Werteprofil näherzubringen. Themenwege, Infopunkte, Lernzentren und Naturpfade sollen dabei helfen, ökologische Zusammenhänge verständlich zu vermitteln.
Denn gerade in Zypern, wo die Landschaft so vielseitig zwischen Troodos-Kiefern, mediterraner Buschlandschaft und Küstenvegetation wechselt, ist der Wald ein idealer Ort für Umweltbildung.
Ein Schritt in Richtung einer modernen, nachhaltigen Waldpolitik
Die Investitionen stärken nicht nur den Schutz der Waldökosysteme, sondern fördern gleichzeitig:
nachhaltigen Tourismus,
regionale Entwicklung,
kulturelle und ökologische Identität,
und die enge Verbindung zwischen Bevölkerung und Natur.
Damit passt sich die Forstpolitik konsequent den modernen Anforderungen an – und zeigt, dass Zypern seine grünen Ressourcen nicht nur bewahren, sondern aktiv weiterentwickeln möchte. Ein Ansatz, der im mediterranen Raum zunehmend als Vorbild gilt, während andere Länder noch immer über bürokratische Zuständigkeitsfragen diskutieren.
