Solider Jahresauftakt für die zyprische Wirtschaft
Zypern hat seine positive wirtschaftliche Entwicklung auch zu Beginn des Jahres 2025 fortgesetzt. Laut einer Schnellschätzung des europäischen Statistikamts Eurostat vom Donnerstag wuchs das saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2025 um 1,3 % im Vergleich zum Vorquartal. Dies ist ein deutlich höheres Wachstum als in der Eurozone und der gesamten EU, die beide lediglich ein Plus von 0,3 % verzeichneten.
Im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres legte das zyprische BIP sogar um 3,0 % zu – ebenfalls stärker als das Wachstum von 1,2 % in der Eurozone und 1,4 % in der EU. Diese Zahlen bestätigen einmal mehr die Widerstandsfähigkeit und Stabilität der zyprischen Volkswirtschaft, die sich weiterhin als dynamischer Wachstumspol innerhalb der Europäischen Union behauptet.
2: Vergleich mit der Eurozone und der EU – Zypern im oberen Drittel
Die Wachstumsraten des zyprischen BIP stellen die des Euroraums deutlich in den Schatten. Im vierten Quartal 2024 hatte Zypern ein Wachstum von 0,2 % erzielt – damit lag es bereits leicht über dem damaligen Durchschnitt der Eurozone. Mit dem starken Plus von 1,3 % zu Jahresbeginn 2025 zeigt sich nun eine klare Beschleunigung.
Während viele Mitgliedstaaten noch unter den Folgen globaler Unsicherheiten, der Energiepreise und gestiegener Finanzierungskosten leiden, gelingt es Zypern offenbar, interne Reformen, eine kluge Fiskalpolitik und seine geostrategische Lage in wirtschaftliches Momentum umzuwandeln.
Die konsistente Wachstumsdynamik – 2,9 % im Vorjahresquartal und 3,0 % im aktuellen Zeitraum – deutet auf strukturelle Stärke hin, nicht nur auf konjunkturelle Impulse.
3: Triebkräfte des zyprischen Wachstums – eine differenzierte Betrachtung
Die Gründe für die robuste Entwicklung sind vielfältig:
Dienstleistungssektor: Besonders stark bleibt der Tourismus- und Finanzdienstleistungssektor, der trotz globaler Herausforderungen weiter expandiert.
Technologie und Innovation: Initiativen wie die Ansiedlung internationaler Tech-Unternehmen (z. B. Tenstorrent) und gezielte Investitionen in Forschung & Entwicklung beginnen Früchte zu tragen.
Infrastruktur und Bauwesen: Der Anstieg von Bauprojekten, darunter Wohnungsbau, touristische Einrichtungen und grüne Infrastruktur, hat sich als wachstumsfördernd erwiesen.
Privater Konsum und Investitionen: Die sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Löhne sorgen für stabilen Binnenkonsum, während auch die Investitionstätigkeit – insbesondere im Bereich Digitalisierung und Energie – angezogen hat.
Darüber hinaus spielen eine konsequente Haushaltspolitik und das Vertrauen der Investoren – gestützt durch wiederholte Bonitätsaufwertungen – eine wichtige Rolle.
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Mehr Informationen4: Auswirkungen auf Fiskalpolitik und Beschäftigung
Das anhaltend starke Wachstum gibt der zyprischen Regierung finanziellen Spielraum. Bereits jetzt betont Präsident Nikos Christodoulides regelmäßig, dass das solide wirtschaftliche Fundament es ermögliche, gezielte sozialpolitische Maßnahmen zu finanzieren – etwa im Bildungs-, Gesundheits- und Energiesektor.
Zudem zeigt sich die Stärke der zyprischen Wirtschaft in den Arbeitsmarktdaten: Die Arbeitslosenquote ist auf unter 5 % gefallen, bei einer gleichzeitig hohen Erwerbsquote. Besonders erfreulich ist die sinkende Jugendarbeitslosigkeit, die zu den stärksten Rückgängen innerhalb der EU zählt.
All dies trägt zu einem höheren Steueraufkommen bei – und stärkt die Stabilität der öffentlichen Finanzen. Für 2024 wurde ein Primärüberschuss von über 4 % des BIP erzielt, und die Schuldenquote soll bis 2026 unter 60 % fallen.
5: Perspektiven für das Gesamtjahr 2025 – vorsichtiger Optimismus trotz Risiken
Trotz der erfreulichen Zahlen mahnen Fachleute zu realistischem Optimismus. Globale Unsicherheiten – etwa die geopolitische Lage im Nahen Osten, mögliche Handelskonflikte oder konjunkturelle Abschwächungen in Deutschland und China – könnten auch auf die zyprische Wirtschaft durchschlagen.
Dennoch ist die Prognose für 2025 positiv: Die Regierung geht von einem Jahreswachstum von rund 3 % aus – ein Wert, der sich nach aktuellem Stand als konservativ erweisen könnte.
Mit gezielten Reformen, dem Ausbau digitaler und grüner Infrastruktur sowie einer verstärkten europäischen Integration (z. B. über die EU-Ratspräsidentschaft 2026) hat Zypern beste Chancen, seine Position als wachstumsstarkes, innovationsfreundliches EU-Mitglied weiter zu festigen.
Quelle: Pressemitteilung der Cyprus News Agency (CNA)