Internationale Anerkennung für Zyperns Wirtschaftspolitik
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Herbstprognose für Zypern veröffentlicht – und sie fällt deutlich positiver aus als noch im Frühjahr.
Finanzminister Makis Keravnos zeigte sich am Mittwoch nach der Sitzung des Ministerrats im Präsidentenpalast in Nikosia erfreut über die Einschätzungen des IWF, die er als „Bestätigung des anhaltenden Wachstums- und Stabilitätspfades der zyprischen Wirtschaft“ bezeichnete.
Der Minister betonte, dass die neuen Zahlen des World Economic Outlook (WEO) die eigenen, ohnehin konservativen Regierungsprognosen nicht nur bestätigen, sondern sogar übertreffen.
Zypern befinde sich damit weiterhin auf einem nachhaltigen Wachstumspfad, während das internationale Umfeld von Unsicherheiten, geopolitischen Risiken und globaler Wachstumsverlangsamung geprägt sei.
IWF-Prognose im Überblick: Zypern wächst stärker als erwartet
Im jüngsten Weltwirtschaftsausblick (Oktober 2025) prognostiziert der IWF für Zypern eine durchschnittliche Wachstumsrate von 2,9 % im Zeitraum 2025–2028.
Diese Zahl liegt über den bisherigen Regierungsprognosen und signalisiert anhaltende Dynamik trotz globaler Abkühlung.
Die wichtigsten Kennzahlen laut IWF:
Wirtschaftswachstum: Ø 2,9 % jährlich (2025–2028)
Inflation: 0,7 % im Jahr 2025, 1,3 % im Jahr 2026
Arbeitslosigkeit: Rückgang auf 4,5 %
Fiskalüberschuss: Ø 3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
Keravnos hob hervor, dass diese Zahlen zeigen, dass Zyperns Wirtschaft weiterhin robust und widerstandsfähig sei.
„Die Prognosen des IWF bestätigen unsere eigenen Einschätzungen und zeigen, dass wir auf einem guten Kurs sind,“ erklärte der Minister nach der Kabinettssitzung.
Zypern trotzt globaler Abkühlung: Lokale Stärke in unsicherem Umfeld
Während der IWF weltweit eine leichte Wachstumsverlangsamung prognostiziert – von 3,3 % im Jahr 2024 auf 3,2 % im Jahr 2025 und 3,1 % im Jahr 2026 –, bleibt Zypern eine positive Ausnahme innerhalb der Eurozone.
Die zyprische Wirtschaft profitiert von einer Reihe struktureller Stärken:
Diversifizierte Wirtschaftsstruktur: Neben dem klassischen Tourismus- und Dienstleistungssektor gewinnen Technologie, Forschung und Finanzdienstleistungen zunehmend an Bedeutung.
Solide Finanzpolitik: Dank strenger Haushaltsdisziplin und hoher Primärüberschüsse konnte Zypern seine Staatsverschuldung deutlich reduzieren.
Hohe Investitionsdynamik: Besonders ausländische Investoren schätzen die politische Stabilität und den EU-Rechtsrahmen der Insel.
„Trotz des schwierigen internationalen Umfelds bleibt Zypern auf einem nachhaltigen Wachstumspfad. Unsere Wirtschaft ist widerstandsfähig und unsere Politik zukunftsorientiert,“ sagte Keravnos.
Inflation auf Rekordtief: Preisstabilität als Standortvorteil
Besonders bemerkenswert ist die IWF-Prognose zur Inflation.
Für das Jahr 2025 erwartet der Fonds einen Preisanstieg von lediglich 0,7 % – den niedrigsten Wert im gesamten Euroraum.
2026 wird ein leichter Anstieg auf 1,3 % erwartet, was weiterhin deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegt.
Zum Vergleich:
Im April hatte der IWF noch mit einer Inflation von 2,3 % (2025) und 2,0 % (2026) gerechnet.
Die drastische Abwärtskorrektur zeigt, dass Zyperns Maßnahmen zur Preisstabilisierung wirken.
Der Rückgang der Inflation ist das Ergebnis:
stabiler Energiepreise,
effizienter Importpolitik,
gezielter Unterstützung einkommensschwacher Haushalte,
und der allgemeinen Entspannung auf den globalen Rohstoffmärkten.
Damit stärkt Zypern nicht nur die Kaufkraft der Verbraucher, sondern erhöht auch seine Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Vergleich.
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Mehr InformationenArbeitsmarkt: Zypern nähert sich der Vollbeschäftigung
Ein weiterer Lichtblick ist die deutlich sinkende Arbeitslosigkeit.
Laut IWF soll sie 2025 auf 4,5 % fallen und sich damit auf nahezu Vollbeschäftigungsniveau einpendeln.
Im europäischen Vergleich gehört Zypern damit zu den dynamischsten Arbeitsmärkten.
Besonders stark wächst die Beschäftigung in den Bereichen:
IT und Digitalisierung,
Finanzdienstleistungen,
Gesundheitswesen,
sowie im Tourismus- und Energiesektor.
Auch die Integration von Fachkräften aus dem Ausland verläuft stabil – ein Indikator für den attraktiven Arbeits- und Lebensstandort Zypern.
„Unsere Wirtschaftspolitik schafft nicht nur Wachstum, sondern auch Beschäftigung und soziale Stabilität,“ betonte Keravnos.
Solide Staatsfinanzen: Haushaltsüberschüsse und sinkende Schuldenquote
Der IWF bescheinigt Zypern eine anhaltend solide Haushaltslage.
Für die Jahre 2025 bis 2028 wird ein durchschnittlicher Fiskalüberschuss von rund 3 % des BIP erwartet.
Damit gehört Zypern zu den wenigen EU-Mitgliedsstaaten, die dauerhaft Haushaltsüberschüsse erzielen – ein Ergebnis konsequenter fiskalischer Disziplin und moderner Verwaltungsreformen.
Diese Stabilität ist eine wichtige Voraussetzung für:
das Vertrauen internationaler Investoren,
günstige Finanzierungskonditionen am Kapitalmarkt,
und die Fähigkeit, gezielte Sozial- und Strukturprogramme umzusetzen.
Zyperns Schuldenquote liegt derzeit bei rund 64 % des BIP und soll laut Finanzministerium bis 2028 auf unter 50 % sinken – eine der besten Entwicklungen im Euroraum.
IWF als langfristiger Beobachter Zyperns – Vertrauen in Strukturreformen
Finanzminister Keravnos erinnerte daran, dass der Internationale Währungsfonds auch mehr als ein Jahrzehnt nach der Finanzkrise weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung Zyperns eng begleitet.
„Der IWF ist eine der Organisationen, die Zypern auch nach der Krise von 2013 weiterhin überwachen. Seine Anerkennung zeigt, dass unser Kurs richtig ist,“ sagte er.
Seit der schweren Bankenkrise 2013, in deren Folge Zypern internationale Unterstützung erhielt, hat das Land eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen.
Heute gilt Zypern als Erfolgsgeschichte innerhalb der Eurozone, die zeigt, wie Reformen, Haushaltsdisziplin und nachhaltiges Wachstum Hand in Hand gehen können.
Globale Perspektive: Zypern behauptet sich trotz unsicherer Weltwirtschaft
Weltweit erwartet der IWF nur moderates Wachstum – 3,3 % im Jahr 2024, 3,2 % im Jahr 2025 und 3,1 % im Jahr 2026.
Diese Zahlen spiegeln die anhaltenden globalen Unsicherheiten wider:
Handelskonflikte,
geopolitische Spannungen,
und strukturelle Herausforderungen durch die Energiewende.
Doch gerade in diesem Umfeld positioniert sich Zypern als verlässlicher und stabiler Wirtschaftsstandort, der von einer klaren Reformagenda, transparenter Gesetzgebung und Investitionssicherheit profitiert.
Zukunftsperspektive: Wachstum mit Verantwortung
Für die kommenden Jahre plant das Finanzministerium, die positiven IWF-Prognosen durch gezielte Maßnahmen weiter zu festigen:
Förderung grüner Investitionen (erneuerbare Energien, E-Mobilität, nachhaltige Infrastruktur),
Digitalisierung der Verwaltung und Finanzdienstleistungen,
Ausbau der Steuerreform zur Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Fairness,
Sozialpolitische Unterstützung für Familien und Rentner,
Vertiefung internationaler Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere mit der EU, dem Nahen Osten und Asien.
Ziel sei es, das Wachstum inklusiv und langfristig tragfähig zu gestalten.
„Wir werden die solide Basis, die wir geschaffen haben, nutzen, um nachhaltiges, sozial ausgewogenes Wachstum sicherzustellen,“ erklärte Keravnos abschließend.
Fazit: Vertrauen, Stabilität und internationale Anerkennung
Die positiven IWF-Prognosen und die Reaktion des Finanzministers bestätigen:
Zypern hat sich als Vorzeigemodell für wirtschaftliche Erholung und Stabilität in der Eurozone etabliert.
Ein stabiles Finanzsystem, niedrige Inflation, solide Beschäftigung und verantwortungsvolle Haushaltsführung machen die Republik Zypern zu einem attraktiven Investitionsstandort und verlässlichen Partner in Europa.
Während viele Staaten mit wirtschaftlicher Unsicherheit kämpfen, zeigt Zypern, dass Disziplin, Reformbereitschaft und Weitsicht der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg sind.
Quelle: Cyprus News Agency (CNA)