Economist Cyprus Summit 2025: Hoffnung auf Frieden im östlichen Mittelmeer – Region zwischen Konflikt, Kooperation und Neubeginn

Economist Cyprus Summit 2025: Hoffnung auf Frieden im östlichen Mittelmeer – Region zwischen Konflikt, Kooperation und Neubeginn

Zypern im Zentrum der regionalen Friedensgespräche

Die geopolitische Zukunft des östlichen Mittelmeerraums und des Nahen Ostens stand im Mittelpunkt des Economist Annual Cyprus Summit 2025, der am Montag in Nikosia begann.
Politische Spitzenvertreter, Diplomaten und ehemalige Außenminister aus Israel, Ägypten, Griechenland und Zypern diskutierten über die Chancen für eine neue Ära des Friedens und der Zusammenarbeit – trotz der anhaltenden Spannungen in der Region.

Der Tenor der ersten beiden Podiumsdiskussionen war eindeutig:

Nur durch Kooperation und gemeinsame Verantwortung kann die Region zu einem Raum des Friedens werden.


Zypern als diplomatischer Brückenkopf zwischen Europa und dem Nahen Osten

Der Gipfel machte erneut deutlich, dass Zypern aufgrund seiner geografischen Lage, historischen Rolle und politischen Stabilität eine Schlüsselposition im regionalen Dialog einnimmt.
Mehrere Redner betonten, dass Zypern nicht nur geografisch, sondern auch politisch im Herzen der neuen Mittelmeer-Ordnung steht.

Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des zyprischen Parlaments, Harris Georgiades, formulierte es klar:

„Zypern ist ein entscheidendes Land für die Stabilität der Region – trotz der offenen Frage mit der Türkei bleibt es ein verlässlicher Partner für Frieden und Kooperation.“


Tzipi Livni: „Der Gaza-Plan ist kein Ende, sondern ein Anfang“

In einer Online-Zuschaltung betonte die ehemalige israelische Außenministerin Tzipi Livni, dass der Plan des US-Präsidenten für Gaza kein endgültiger Lösungsansatz, aber ein wichtiger Ausgangspunkt sei.

Sie erklärte:

„Der Plan löst nicht das israelisch-palästinensische Problem – aber er kann der Beginn eines neuen Dialogs sein.“

Livni forderte, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) eine tragende Rolle in der Zukunft Gazas spielen müsse – allerdings nur, wenn sie bereit sei, sich intern zu reformieren und gegen Hamas konsequent vorzugehen.

Gleichzeitig appellierte sie an die israelische Regierung, die Kooperation mit der PA zu unterstützen:

„Israel muss nicht nur gegen den Terror kämpfen, sondern auch aktiv den Aufbau einer legitimen palästinensischen Verwaltung in Gaza ermöglichen.“

Damit zeichnete Livni eine realistische, aber hoffnungsvolle Vision, in der regionale Akteure gemeinsam Verantwortung übernehmen.


Sameh Shoukry: „Frieden braucht Umsetzung, nicht nur Anerkennung“

Der ehemalige ägyptische Außenminister Sameh Shoukry erinnerte daran, dass jede Friedensperspektive die komplexen Realitäten der Region berücksichtigen müsse – insbesondere die Lage in Gaza und im Westjordanland.

Er lobte den 20-Punkte-Friedensplan von US-Präsident Trump, der seiner Ansicht nach erstmals den politischen Willen der USA gezeigt habe, eine Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt aktiv durchzusetzen.

„Dieser Plan war ein seltener Moment, in dem Washington seine Fähigkeit nutzte, Israel zum Einlenken zu bewegen und die Umsetzung eines konkreten Friedensprozesses zu fördern“, so Shoukry.

Er begrüßte auch die zunehmende internationale Anerkennung eines palästinensischen Staates, betonte aber, dass diese nur dann Wirkung zeige, wenn sie praktische Maßnahmen nach sich ziehe – etwa in Form von wirtschaftlicher Unterstützung und institutionellem Aufbau.


Oren Anolik: „Die Abraham-Abkommen zeigen, dass Frieden möglich ist“

Der Botschafter Israels in Zypern, Oren Anolik, verwies auf die Abraham-Abkommen von 2020, die Israel mit mehreren arabischen Staaten (darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Marokko) geschlossen hatte.

Diese Abkommen seien ein lebender Beweis dafür, dass Normalisierung, Partnerschaft und Koexistenz im Nahen Osten möglich seien.

„Aus Krieg kann eine neue Chance entstehen – aus Zerstörung manchmal die moralische Klarheit, anders aufzubauen“, sagte Anolik.

Er bezeichnete den 20-Punkte-Plan nicht als „Wundermittel“, aber als Rahmen für einen Übergang von Krisenmanagement zu Beziehungsaufbau.

„Normalisierung ist nicht das Ende des Konflikts – sie ist der Beginn einer neuen Logik“, so Anolik.
„Israelis und Araber können gemeinsam investieren, innovieren, bauen und sogar träumen.“

Diese Aussage wurde von den Teilnehmern als optimistischer Leitgedanke für den gesamten Gipfel aufgenommen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Dimitris Avramopoulos: „Zypern hat seine strategische Bedeutung zurückgewonnen“

Der ehemalige EU-Kommissar für Migration und frühere griechische Außenminister Dimitris Avramopoulos hob hervor, dass Zypern erneut zum Zentrum geopolitischer Veränderungen im östlichen Mittelmeer geworden sei.

„Ein vereintes Zypern kann entscheidend dazu beitragen, viele der regionalen Probleme zu lösen – von der Abgrenzung der Wirtschaftszonen bis zur Stabilisierung des Nahen Ostens“, sagte er.

Avramopoulos betonte, dass Europa verstehen müsse, dass das Mittelmeerraum Teil seines vitalen strategischen Raums sei:

„Europa muss stärker präsent sein, muss handeln – und darf sich nicht länger in inneren Konflikten verlieren.“

Mit Blick auf den neuen Führer der türkisch-zyprischen Gemeinschaft äußerte er sich vorsichtig optimistisch:

„Vielleicht öffnet sich ein Fenster für einen Dialog, der Zypern wieder vereinen könnte – als Friedensbrücke im Mittelmeer.“


Amre Moussa: „Zypern kann eine Schlüsselrolle beim Aufbau des Friedens spielen“

Der ehemalige ägyptische Außenminister und frühere Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Moussa, betonte, dass Zypern in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle im Friedensprozess des Nahen Ostens übernehmen könne.

Er sagte:

„Es wird keine Lösung geben, wenn wir nicht gemeinsam handeln. Nur durch Kooperation, Vernunft und gegenseitigen Respekt kann der Frieden in dieser Region Realität werden.“

Moussa rief alle Staaten des östlichen Mittelmeers und des Nahen Ostens auf, eine neue Kultur des Zusammenlebens und der gemeinsamen Verantwortung zu schaffen.
Dies, so Moussa, wäre nicht nur ein Gewinn für die Region, sondern auch ein Beitrag zum Weltfrieden.


Harris Georgiades: „Zypern und Griechenland haben eine entscheidende Rolle“

Der zyprische Parlamentsausschussvorsitzende für Außenpolitik, Harris Georgiades, unterstrich die vermittelnde Rolle Zyperns und Griechenlands im Friedensprozess des östlichen Mittelmeers.

„Zypern spielt trotz der anhaltenden Spannungen mit der Türkei eine konstruktive Rolle“, erklärte er.

Er warnte jedoch davor, dass die derzeitige Politik Ankaras destabilisierend wirke und dass beide Länder – Zypern und Griechenland – derzeit die Hauptlast der türkischen Außenpolitik zu tragen hätten.

„Wir müssen diese Region in eine Zone des Friedens und der Prosperität verwandeln – nicht in eine Zone der Konflikte und Kriege“, schloss Georgiades.


Analyse: Eine Region zwischen Konflikt und Kooperation

Die Diskussionen beim Economist Cyprus Summit 2025 verdeutlichten, dass das östliche Mittelmeer mehr ist als eine geopolitische Konfliktzone – es ist ein Schlüsselfeld für neue Formen der Zusammenarbeit.

Zypern, als EU-Mitglied, geographischer Schnittpunkt und stabiler Partner, ist dabei strategisch positioniert, um eine Brücke zwischen Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika zu schlagen.

Schlüsselthemen, die sich herauskristallisierten:

  • Die Notwendigkeit regionaler Kooperation statt Konfrontation.

  • Die Bedeutung einer reformierten palästinensischen Verwaltung für den Friedensprozess.

  • Die Rolle Europas und der USA als Vermittler.

  • Die Chance, Zypern als diplomatisches Zentrum im Mittelmeer zu etablieren.


Fazit: Der Weg zum Frieden führt über Zusammenarbeit – und über Zypern

Die Redebeiträge der hochrangigen Teilnehmer machten deutlich, dass die Zukunft des Nahen Ostens nicht allein in militärischer Stärke oder internationalen Resolutionen liegt –
sondern in der Bereitschaft zur Kooperation und zum gegenseitigen Vertrauen.

Zypern kann, wie mehrfach betont wurde, ein entscheidender Vermittler auf diesem Weg sein – ein Ort, an dem Dialog, Stabilität und europäische Werte aufeinander treffen.

„Wenn wir gemeinsam handeln, profitieren nicht nur die Menschen im östlichen Mittelmeer, sondern die ganze Welt“, fasste Amre Moussa zusammen

Quelle: Cyprus News Agency (CNA)

Bundschuh & Schmidt Holding Ltd. 416 Reviews on ProvenExpert.com
Nach oben scrollen