Bedeutende Reduzierung der Verschuldung in Zypern: Neue Daten zeigen positive Entwicklung bei Haushalten und Unternehmen
Zypern – Die Verschuldung von nicht-finanziellen Unternehmen und Haushalten in Zypern hat sich zum Ende des zweiten Quartals 2024 signifikant reduziert, wie aus den aktuellen Quartalsfinanzberichten der Zentralbank von Zypern hervorgeht. Diese Berichte bieten eine detaillierte Übersicht über die Finanzaktiva und -verbindlichkeiten der verschiedenen wirtschaftlichen Sektoren für den Referenzzeitraum bis Juni 2024.
Erhebliche Reduktion der Schuldenlast
Die Schuldenquote der Haushalte im Vergleich zu Dezember 2016 ist um beeindruckende 57 % gesunken. Noch bemerkenswerter ist der Rückgang bei nicht-finanziellen Unternehmen, deren Schuldenquote um ganze 81 % gefallen ist. Diese positiven Entwicklungen unterstreichen den anhaltenden Trend einer verbesserten finanziellen Stabilität im Land.
Zum Stichtag Ende Juni 2024 betrugen die Schulden der Haushalte 19,8 Milliarden Euro, was 61 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Im Vergleich zum vorherigen Quartal zeigte sich ein leichter Rückgang, der teilweise auf die Zunahme des BIP zurückzuführen ist. Die Schulden der nicht-finanziellen Unternehmen beliefen sich auf 40,5 Milliarden Euro, was 125 % des BIP ausmacht. Auch hier wurde ein Rückgang im Vergleich zum vorherigen Quartal verzeichnet, ebenfalls durch das gestiegene BIP begünstigt.
Finanzielle Vermögenswerte im Überblick
Die finanziellen Vermögenswerte der Haushalte beliefen sich zum Ende Juni 2024 auf insgesamt 59,5 Milliarden Euro. Davon entfielen 55 % auf Bargeld, Einlagen und Kredite, 4 % auf Wertpapiere, 24 % auf Anteile und 17 % auf sonstige Finanzaktiva. Diese Verteilung zeigt eine breite Streuung und betont die Bedeutung traditioneller Anlageformen wie Einlagen und Aktien.
Die Vermögenswerte der nicht-finanziellen Unternehmen beliefen sich auf 74,6 Milliarden Euro. Hierbei entfielen 18 % auf Bargeld und Einlagen, 7 % auf Kredite, 0,6 % auf Wertpapiere, 43 % auf Anteile und 32 % auf sonstige Finanzinstrumente. Diese Zahlen verdeutlichen die strategische Ausrichtung der Unternehmen auf liquiden Mitteln und Investitionen in Beteiligungen.
Versicherungen, Investmentfonds und Pensionskassen
Die Vermögenswerte der Versicherungsgesellschaften in rein finanziellen Instrumenten betrugen 5,5 Milliarden Euro. Diese gliederten sich in 7 % Bargeld und Einlagen, 2 % Kredite, 29 % Wertpapiere, 43 % Anteile und 18 % sonstige Finanzinstrumente. Investmentfonds verfügten über ein Vermögen von 6,3 Milliarden Euro, das sich wie folgt aufteilte: 5 % Bargeld und Einlagen, 15 % in Krediten und Wertpapieren, 78 % in Anteilen und 2 % in sonstigen Finanzanlagen.
Die Investitionen der Pensionsfonds beliefen sich auf 4,3 Milliarden Euro, wobei der größte Teil (55 %) in Anteile investiert war, gefolgt von 15 % in Bargeld und Einlagen, 15 % in Krediten, 7 % in Wertpapieren und 8 % in sonstigen Finanzinstrumenten. Dies zeigt eine klare Priorität auf langfristigen Investitionen zur Sicherung der Renten.
Wirtschaftliche Stabilität trotz Herausforderungen
Der Rückgang der Verschuldung ist ein starkes Indiz für die finanzielle Disziplin und die positiven Entwicklungen in Zypern. Die Reduzierung der Schuldenlast bei Haushalten und Unternehmen verbessert nicht nur die allgemeine finanzielle Stabilität, sondern schafft auch eine günstigere Basis für weiteres Wirtschaftswachstum. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen, insbesondere angesichts globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten und der Notwendigkeit, finanzielle Risiken weiterhin zu managen.
Die Entwicklung zeigt, dass die zypriotische Wirtschaft sich in eine positive Richtung bewegt, unterstützt durch eine gesunde Kombination aus wachsender Wirtschaftsleistung und sinkender Verschuldung. Der weitere Ausbau der finanziellen Stabilität wird entscheidend sein, um die langfristige wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit Zyperns zu gewährleisten.
Quelle: CYPRUS NEWS AGENCY (CNA)