Arbeitslosigkeit in Zypern weiter rückläufig – Deutlicher Rückgang im September 2025

Arbeitslosigkeit in Zypern weiter rückläufig – Deutlicher Rückgang im September 2025

Stabilität auf dem zyprischen Arbeitsmarkt

Zyperns Wirtschaft zeigt weiterhin robuste Fundamentaldaten: Die Arbeitslosigkeit befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit der globalen Finanzkrise und setzt ihren Abwärtstrend auch im September 2025 fort.
Wie die Statistische Behörde der Republik Zypern (CYSTAT) am Dienstag bekanntgab, lag die Zahl der bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen zum Monatsende bei 7.624 Personen. Das entspricht einem Rückgang um 6,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Auch nach saisonaler Bereinigung, die kurzfristige Schwankungen ausgleicht, ergibt sich ein erfreuliches Bild: Die Zahl der registrierten Arbeitslosen sank auf 9.711 Personen, nach 10.053 im August 2025.

Der positive Trend bestätigt die anhaltende Erholung und Stabilisierung der zyprischen Wirtschaft – trotz globaler Unsicherheiten, geopolitischer Spannungen und inflationsbedingter Belastungen in Europa.


Langfristiger Trend: Arbeitsmarkt auf dem Weg zur Vollbeschäftigung

Die aktuellen Daten fügen sich in ein seit mehreren Jahren positives Gesamtbild:
Zypern hat nach den Krisenjahren 2012–2014, in denen die Arbeitslosigkeit über 16 % lag, eine bemerkenswerte wirtschaftliche und beschäftigungspolitische Erholung vollzogen.

Mit einem Arbeitslosenanteil von unter 5 % im Jahresdurchschnitt 2025 bewegt sich das Land laut Definition der EU-Kommission nahe an der Vollbeschäftigung.

Die Kombination aus stabilem Wirtschaftswachstum, Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung sowie gezielter Förderung von Schlüsselbranchen wie Tourismus, FinTech, Bauwesen und Dienstleistungen trägt wesentlich zu dieser Entwicklung bei.

Finanzminister Makis Keravnos hatte bereits im Sommer betont, dass die zyprische Wirtschaft „eine Phase nachhaltiger Beschäftigungsstabilität“ erreicht habe – eine Einschätzung, die durch die aktuellen CYSTAT-Zahlen eindrucksvoll bestätigt wird.


Sektorale Analyse: Breite Erholung in allen Wirtschaftsbereichen

Die Behörde nennt mehrere Branchen, in denen besonders deutliche Rückgänge der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen sind. Dazu zählen:

  1. Handel (Groß- und Einzelhandel)
    Dieser Sektor profitiert von anhaltender Konsumnachfrage und einer starken Tourismussaison. Viele Unternehmen erweiterten ihr Personal, um dem Besucheransturm in den Sommermonaten gerecht zu werden.

  2. Bauwirtschaft
    Der Bausektor bleibt einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Insel. Großprojekte in den Städten Nikosia, Limassol und Paphos – darunter neue Wohnanlagen, Tourismusresorts und Bürokomplexe – schaffen kontinuierlich Arbeitsplätze. Auch EU-finanzierte Infrastrukturmaßnahmen tragen zur Beschäftigung bei.

  3. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
    Mit der Zunahme von Firmenverlagerungen nach Zypern, insbesondere aus Nicht-EU-Staaten, verzeichnet dieser Sektor steigende Beschäftigung. Die Finanzaufsicht und die Attraktivität des Standorts für Unternehmensgründungen wirken als Jobmotor.

  4. Verarbeitendes Gewerbe
    Eine wachsende Nachfrage nach lokal produzierten Gütern und Exportprodukten, insbesondere im Bereich Lebensmittelverarbeitung und pharmazeutische Produkte, führt zu stabilen Beschäftigungszuwächsen.

  5. Rückgang der Arbeitslosigkeit unter Berufseinsteigern
    Besonders erfreulich ist der Rückgang bei Markteinsteigern und Berufsanfängern. Laut CYSTAT ist dies auf staatliche Förderprogramme, Praktika und neue Initiativen zur Jugendbeschäftigung zurückzuführen.


Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Wachstum und Stabilität

Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt ist Teil eines umfassenderen wirtschaftlichen Aufschwungs.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Zyperns wuchs im zweiten Quartal 2025 laut offiziellen Daten um 3,3 % im Vergleich zum Vorjahr – das dritthöchste Wachstum in der Europäischen Union nach Irland und Bulgarien.

Diese Wachstumsdynamik spiegelt sich direkt in der Beschäftigung wider. Die Beschäftigungsquote liegt bei über 80 %, während die Jugendarbeitslosigkeit unter den EU-Durchschnitt gefallen ist.

Zudem tragen die gezielte Steuerpolitik, die Förderung von Unternehmensgründungen und der Ausbau des digitalen Sektors zu einer zunehmend diversifizierten Wirtschaftsstruktur bei, die Zypern unabhängiger vom klassischen Tourismus macht.

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Soziale Perspektive: Arbeitsmarkt als Spiegel gesellschaftlicher Stabilität

Die sinkende Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein ökonomischer Indikator, sondern auch ein sozialpolitisches Signal.
Eine stabile Beschäftigungslage stärkt das Vertrauen der Bürger in die Zukunft, fördert Konsum und Investitionen und wirkt sozialer Ungleichheit entgegen.

Gerade im ländlichen Raum – etwa in den Regionen Troodos, Polis Chrysochous oder Famagusta – zeigt sich, dass lokale Beschäftigungsinitiativen Wirkung zeigen.
Durch neue Gesundheitszentren, Bildungsprogramme und öffentliche Investitionen entsteht eine Form regionaler Stabilität, die die Abwanderung junger Menschen reduziert.


Europäischer Kontext: Zypern übertrifft den EU-Durchschnitt

Im europäischen Vergleich schneidet Zypern hervorragend ab. Laut Eurostat lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote in der EU im Sommer 2025 bei 5,9 %, in der Eurozone bei 6,4 %.
Mit einer Quote unter 5 % zählt Zypern zu den erfolgreichsten Arbeitsmärkten in der Europäischen Union – gleichauf mit Ländern wie Tschechien, den Niederlanden und Malta.

Diese Leistung ist besonders bemerkenswert angesichts der externen Herausforderungen, mit denen die Insel konfrontiert ist:

  • Steigende Energiepreise durch geopolitische Spannungen im östlichen Mittelmeer,

  • die anhaltende Belastung durch Migration,

  • sowie die strukturelle Abhängigkeit von globalen Tourismusströmen.

Trotz dieser Faktoren gelingt es Zypern, eine hohe wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu bewahren.


Zukunftsaussichten: Nachhaltige Beschäftigung als politisches Ziel

Die zyprische Regierung verfolgt weiterhin eine aktive Beschäftigungspolitik, die auf drei zentrale Säulen aufbaut:

  1. Qualifizierung und Umschulung
    Neue Programme des Arbeitsministeriums zielen darauf ab, Arbeitnehmer auf digitale, grüne und technische Berufe der Zukunft vorzubereiten.

  2. Förderung der Jugendbeschäftigung
    Über EU-finanzierte Initiativen wie Thalia 2021–2027 werden gezielt junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren in Ausbildung, Beschäftigung und Unternehmertum gebracht.

  3. Integration von Migranten und Rückkehrern
    Das Arbeitsministerium arbeitet an Projekten zur Integration von Migranten, die einen legalen Aufenthaltsstatus besitzen, in den Arbeitsmarkt – insbesondere in Pflege-, Landwirtschafts- und Dienstleistungssektoren.

Ziel bleibt es, qualitative Beschäftigung zu sichern, Lohngerechtigkeit zu fördern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken.


Fazit: Zypern bleibt auf Erfolgskurs

Die aktuellen Arbeitsmarktdaten bestätigen, dass Zypern auf einem soliden ökonomischen Fundament steht.
Mit einem Rückgang der registrierten Arbeitslosen um 6,4 % gegenüber dem Vorjahr und einer anhaltend positiven Wachstumsdynamik präsentiert sich das Land als einer der stabilsten und leistungsfähigsten Arbeitsmärkte Europas.

Der Rückgang betrifft nicht nur einzelne Branchen, sondern zeigt eine breite, strukturelle Verbesserung – von der Bauwirtschaft über den Handel bis zur Finanzbranche.

Die Herausforderung für die kommenden Jahre wird darin bestehen, diesen Erfolg zu verstetigen: durch Innovation, Investitionen in Bildung, Digitalisierung und nachhaltige Beschäftigungsmodelle.

Wie die Cyprus News Agency (CNA) in ihrer Meldung abschließend festhält, beweist der zyprische Arbeitsmarkt 2025, dass eine Kombination aus wirtschaftlicher Disziplin, gezielter Sozialpolitik und langfristiger Strategie nicht nur Wachstum, sondern auch Stabilität hervorbringt – und dass Zypern auf dem Weg ist, zu einem Vorbild für beschäftigungspolitische Resilienz in Europa zu werden.


Quelle: Cyprus News Agency (CNA)

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