Antonio Costa auf Europatour: Stärkung des Dialogs mit den Staats- und Regierungschefs der EU

Antonio Costa auf Europatour: Stärkung des Dialogs mit den Staats- und Regierungschefs der EU

Der Präsident des Europäischen Rates, Antonio Costa, setzt seine diplomatische Rundreise durch die Hauptstädte der Europäischen Union fort. Im Mittelpunkt steht die Stärkung des Dialogs mit den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten in einer Phase, die von geopolitischen Spannungen, wirtschaftlichen Herausforderungen und der Suche nach mehr europäischer Einheit geprägt ist.

Einer der wichtigsten Zwischenstopps dieser Tour ist der Besuch in Nikosia, wo Costa am Montag, den 15. September 2025, den Präsidenten der Republik Zypern, Nikos Christodoulides, treffen wird. Laut einer Mitteilung des Europäischen Rates ist die Reise Teil einer umfassenden Initiative, die Beziehungen innerhalb der EU zu vertiefen und den Konsens über die Zukunft der Union zu stärken.


1. Die Reiseroute im Überblick

Die dritte Woche von Costas Besuchsreihe umfasst eine Reihe hochrangiger Treffen in gleich mehreren Schlüsselstaaten der EU:

  • Montag, 15. September 2025

    • Treffen mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis in Athen.

    • Weiterreise nach Nikosia, Treffen mit Präsident Nikos Christodoulides.

    • Anschließend: Flug nach Rom zum Gespräch mit Italiens Premierministerin Giorgia Meloni.

  • Dienstag, 16. September 2025

    • Besuch in Paris, Treffen mit Präsident Emmanuel Macron.

    • Weiterreise nach Madrid, Gespräch mit Premierminister Pedro Sánchez.

  • Mittwoch, 17. September 2025

    • Treffen in Luxemburg mit Premierminister Luc Frieden.

  • Freitag, 19. September 2025

    • Abschluss in Porto (Portugal), Treffen mit Premierminister Luís Montenegro.

    • Teilnahme am Porto Social Forum, einem wichtigen Event zur sozialen Agenda Europas.

Diese dichte Agenda verdeutlicht die Ambition Costas, mit allen relevanten Akteuren ins Gespräch zu kommen und die politischen Linien für die kommenden Monate zu koordinieren.


2. Der Besuch in Zypern – Symbolik und Substanz

Das Treffen mit Präsident Christodoulides ist für Costa von besonderer Bedeutung. Zypern ist nicht nur geopolitisch exponiert an der Schnittstelle von EU, Nahost und Nordafrika gelegen, sondern auch direkt von ungelösten Konflikten betroffen.

Themen, die in Nikosia erwartet werden:

  • Zypernfrage und Teilung der Insel: Seit über 50 Jahren ist Zypern geteilt. Die EU unterstützt Verhandlungen unter UN-Schirmherrschaft, die jedoch seit Jahren stagnierten.

  • Sicherheitsfragen im östlichen Mittelmeer: Gasvorkommen, Spannungen mit der Türkei und regionale Stabilität machen Zypern zu einem Schlüsselfaktor.

  • Migration: Als Außengrenze der EU ist Zypern stark von irregulären Migrationsbewegungen betroffen.

  • Energiepolitik: Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Rolle Zyperns in der europäischen Energiestrategie.

Christodoulides dürfte die Gelegenheit nutzen, um die Unterstützung des Europäischen Rates für eine stärkere EU-Präsenz in Zypernfragen einzufordern.


3. Zielsetzung der Europatour

Laut Mitteilung des Europäischen Rates verfolgt Costa mit seiner Rundreise vor allem drei zentrale Ziele:

  1. Stärkung des internen Dialogs: In einer EU mit 27 Mitgliedstaaten sind direkte Gespräche ein unverzichtbares Instrument, um nationale Positionen abzugleichen.

  2. Vorbereitung auf kommende Gipfeltreffen: Die Reise dient auch dazu, Themen für den Europäischen Rat vorzubereiten – etwa zur Verteidigungsunion, Energiesicherheit oder zum EU-Haushalt.

  3. Einheit in schwierigen Zeiten: Angesichts globaler Herausforderungen – Ukraine-Krieg, Energiekrise, geopolitische Verschiebungen – will Costa ein Signal der Geschlossenheit senden.

4. Symbolik der Stationen

Die Auswahl der besuchten Hauptstädte ist kein Zufall:

  • Athen und Nikosia: enge historische, politische und kulturelle Bande, zugleich Brennpunkte im Mittelmeerraum.

  • Rom und Paris: zwei zentrale Motoren der EU, die entscheidend für Reformprozesse sind.

  • Madrid: ein starker Akteur in Südeuropa, der besonders in Energie- und Migrationsfragen Gewicht hat.

  • Luxemburg: ein Finanzzentrum, das wichtige Impulse für die EU-Governance setzt.

  • Porto: symbolisch für Costas eigene Heimat Portugal, wo das Sozialforum europäische Sozialpolitik in den Vordergrund stellt.

Diese Stationen decken sowohl geopolitische Schlüsselregionen als auch institutionelle Schwergewichte der EU ab.


5. Bedeutung für Zypern

Für Zypern ist der Besuch von besonderer Relevanz:

  • Er zeigt, dass die EU-Führungsebene die Sorgen der kleineren Mitgliedstaaten ernst nimmt.

  • Zypern kann seine Position zu Fragen wie Energiemarkt, Verteidigung und Migration direkt auf höchster Ebene einbringen.

  • Die Gespräche stärken die internationale Sichtbarkeit Zyperns in einer Zeit, in der geopolitische Brüche im östlichen Mittelmeer besonders spürbar sind.

Christodoulides dürfte dabei auch versuchen, Zyperns Rolle als Brücke zwischen Europa und dem Nahen Osten zu betonen.


6. Ausblick: Porto Social Forum als Schlusspunkt

Das abschließende Porto Social Forum markiert den sozialen Schwerpunkt von Costas Tour. Dort sollen Themen wie:

  • Arbeitsmarkt,

  • soziale Rechte,

  • Armutsbekämpfung,

  • und die Umsetzung des europäischen Sozialmodells im globalen Wettbewerb behandelt werden.

Für Costa ist dies eine Gelegenheit, sein Profil nicht nur als Vermittler zwischen den EU-Hauptstädten, sondern auch als Vertreter einer sozialen und bürgernahen Union zu schärfen.


Fazit

Die Europatour von Ratspräsident Antonio Costa ist ein strategischer Vorstoß, um den Zusammenhalt der Union zu stärken und auf die drängenden Fragen unserer Zeit – Sicherheit, Energie, Migration und soziale Gerechtigkeit – Antworten zu finden.

Der Besuch in Nikosia unterstreicht dabei, dass auch kleinere Mitgliedstaaten mit spezifischen regionalen Herausforderungen ein fester Bestandteil dieser Agenda sind. Für Zypern ist es eine Gelegenheit, seine Anliegen auf höchster Ebene zu platzieren und die EU stärker in die regionale Sicherheitsarchitektur einzubinden.

Damit wird die Tour nicht nur als Serie diplomatischer Treffen in Erinnerung bleiben, sondern als Ausdruck des Bemühens, Europa im Jahr 2025 geschlossener, widerstandsfähiger und solidarischer zu gestalten.


Quelle: Cyprus News Agency (CNA)

Bundschuh & Schmidt Holding Ltd. 395 Reviews on ProvenExpert.com
Nach oben scrollen