Polnischer Botschafter: Sicherheit hat oberste Priorität während der EU-Ratspräsidentschaft
Die Hauptmission der polnischen EU-Ratspräsidentschaft besteht darin, alle 27 EU-Mitgliedsstaaten um das gemeinsame Ziel zu vereinen, Europa als die sicherste und stabilste Region der Welt zu bewahren. Sicherheit wird dabei für die nächsten sechs Monate oberste Priorität haben, erklärte der polnische Botschafter in Zypern, Marek Szczepanowski, in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der Cyprus News Agency (CNA).
Herausforderungen in einer komplexen geopolitischen Lage
Der Botschafter betonte, dass die polnische Ratspräsidentschaft mit dem Beginn eines neuen institutionellen Zyklus zusammenfällt, was die Möglichkeit bietet, Ziele zu setzen, Lösungen vorzuschlagen und Prozesse für die kommenden fünf Jahre zu starten. Gleichzeitig startet die Präsidentschaft jedoch in einem äußerst komplexen Moment, geprägt von beispiellosen Herausforderungen und geopolitischem Druck auf die Europäische Union. Dazu zählen insbesondere die russische Aggression gegen die Ukraine, die dramatische Situation im Nahen Osten, hybride Bedrohungen wie Desinformation und der Migrationsdruck. All diese Herausforderungen gefährden die europäische Demokratie und Sicherheit.
Stärkung der EU-Erweiterung und transatlantischer Beziehungen
Polen werde weiterhin auf die richtige Geschwindigkeit und Qualität der EU-Erweiterung hinarbeiten, die EU-NATO-Kooperation und die transatlantischen Beziehungen (EU-USA) vertiefen und die Östliche Partnerschaft neu beleben, so Szczepanowski.
Die polnische Präsidentschaft werde außerdem die Einhaltung des internationalen Rechts und die Achtung der Menschenrechte fördern, um den Einfluss der EU im multilateralen System zu stärken. Ein besonderes Augenmerk liege auf der Stärkung der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und des Engagements für die EU-Werte.
Zusammenarbeit im Rahmen des Trio-Programms
Die polnische Ratspräsidentschaft ist Teil eines sorgfältig geplanten Trio-Programms, das gemeinsam mit Dänemark und Zypern organisiert ist. Dieses Trio orientiert sich an den Themen eines starken und sicheren Europas, eines prosperierenden und wettbewerbsfähigen Europas sowie eines freien und demokratischen Europas.
„Die Zusammenarbeit zwischen Polen und Zypern bietet eine einzigartige Perspektive, da beide Länder wertvolle Erfahrungen einbringen, die durch ihre geografischen Positionen und historischen Kontexte geprägt sind“, erklärte der Botschafter. Trotz der geografischen Entfernung stünden Polen und Zypern vor ähnlichen Herausforderungen, die sich aus ihrer Nähe zu Konfliktregionen ergeben.
Gemeinsame Herausforderungen und Solidarität
Polen grenzt an die Ukraine, wo ein Krieg weitreichende Konsequenzen für die Sicherheit ganz Europas hat. Zypern wiederum liegt an der Schnittstelle zwischen Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika, einer Region, die von Instabilität geprägt ist. Beide Länder hätten ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Solidarität bei der Bewältigung von Herausforderungen im Bereich Sicherheit, Migration und Grenzstabilität, so Szczepanowski.
„Diese geteilten Erfahrungen bringen unsere Länder näher zusammen und betonen die Notwendigkeit eines geeinten Europas, das effektiv auf externe Bedrohungen reagieren und seine Nachbarn in schwierigen Zeiten unterstützen kann“, fügte er hinzu.
Fundament für zukünftige Präsidentschaften
Der polnische Botschafter zeigte sich zuversichtlich, dass die polnische Ratspräsidentschaft nicht nur die Prioritäten der Gegenwart vorantreiben, sondern auch eine solide Grundlage für die kommenden Präsidentschaften legen werde, insbesondere für die zyprische Präsidentschaft, die den Trio-Zyklus abschließen wird.
Quelle: Cyprus News Agency (CNA)