Zyperns Präsident kündigt umfassende Rentenreform an: Interministerieller Ausschuss wird eingerichtet
Präsident Nikos Christodoulides hat am Montag die Gründung eines Interministeriellen Ausschusses zur Reform des Rentensystems angekündigt. Diese Initiative wird Teil der Tagesordnung der nächsten Kabinettssitzung sein. Bei einer Veranstaltung zum 60. Jahrestag der Einführung der universellen Sozialversicherung in Zypern betonte der Präsident die zentrale Rolle des Ausschusses bei der Koordination der Regierungsbemühungen.
Zusammensetzung und Aufgaben des Ausschusses
Der neue Ausschuss wird unter dem Vorsitz des Ministers für Arbeit und Sozialversicherung stehen. Weitere Mitglieder sind:
- der Finanzminister,
- der stellvertretende Minister beim Präsidenten,
- der stellvertretende Minister für Sozialfürsorge,
- die Kommissarin für Gleichstellung der Geschlechter und
- die Kommissarin für Bürgerrechte.
„Der Interministerielle Ausschuss wird die notwendige innerstaatliche Koordination für die Rentenreform aktiv vorantreiben und seine Arbeit umgehend aufnehmen“, erklärte Christodoulides.
Der Präsident skizzierte auch Pläne für einen umfassenden Dialog:
- Sozialpartner werden über den Beratenden Ausschuss für Arbeit eingebunden,
- politische Diskussionen mit Parlamentsparteien sollen stattfinden, und
- öffentliche Konsultationen werden die Bürger direkt einbeziehen.
Diese breite Beteiligung soll fundierte und ausgewogene Entscheidungen sicherstellen, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen.
Zeitplan und politische Verpflichtung
Christodoulides bekräftigte die politische Entschlossenheit seiner Regierung, die Reform fristgerecht umzusetzen. Ein Gesetzesentwurf soll bis 2025 dem Kabinett vorgelegt werden, bevor er dem Parlament zur Abstimmung übermittelt wird.
„Die Rentenreform ist eine Priorität der Regierung, ein Versprechen an das zypriotische Volk und eine soziale Notwendigkeit, die kollektive Verantwortung erfordert“, sagte er. Der Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass die ehrgeizigen Ziele durch Zusammenarbeit erreicht werden können, um die Vorteile sowohl für die aktuelle als auch für zukünftige Generationen sicherzustellen.
60 Jahre universelle Sozialversicherung: Ein Meilenstein
Anlässlich des 60. Jahrestages des Sozialversicherungsgesetzes von 1964 würdigte der Präsident diesen historischen Moment als Beweis für das Engagement der Republik, ihre verfassungsmäßige Verpflichtung zur sozialen Sicherheit zu erfüllen. Die Einführung der universellen Sozialversicherung vor sechs Jahrzehnten sei ein bedeutender Schritt für Solidarität und soziale Gerechtigkeit in Zypern gewesen, so Christodoulides.
Arbeit des Arbeitsministeriums als Schlüssel zur Reform
Arbeitsminister Yiannis Panayiotou hob die zentrale Rolle seines Ministeriums bei der Vorbereitung der Rentenreform hervor. Die Vorbereitungen umfassen:
- Aktuarielle Analysen und technologische Grundlagen,
- Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und Sozialpartnern.
Darüber hinaus berichtete Panayiotou über Fortschritte bei der Erneuerung langfristiger Tarifverträge, der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bekämpfung nicht gemeldeter Arbeit. Er zeigte sich optimistisch, dass das Ministerium die Herausforderungen bewältigen könne und Reformen durch kollektive Anstrengungen erfolgreich umsetzen werde.
ILO würdigt Zyperns Erfolge
Im Rahmen der Veranstaltung überreichte Präsident Christodoulides eine Gedenkplakette an Andre Picard, Leiter der Beratungsdienste und der Aktuarabteilung der ILO. Picard überreichte im Gegenzug eine Kopie des ursprünglichen ILO-Berichts von 1960, der die Grundlage für das soziale Schutzsystem Zyperns bildete.
Picard würdigte die 60-jährige Geschichte der universellen Sozialversicherung in Zypern als „kraftvolles Zeugnis für Solidarität, Gerechtigkeit und das anhaltende Engagement für soziale Gerechtigkeit“. Er forderte dazu auf, die erzielten Fortschritte zu feiern und gleichzeitig das gemeinsame Ziel einer universellen sozialen Absicherung weiterzuverfolgen.
Gedenken an den Meilenstein
Zur Feier des Jubiläums wurde eine Gedenk-Briefmarke vorgestellt, die vom Künstler Theodoros Kakoullis entworfen wurde. Insgesamt wurden 55.000 Briefmarken und 3.500 Ersttagsbriefe herausgegeben. Zudem präsentierte die Journalistin Emily Michael in einer Dokumentation die Geschichte und Entwicklung des zypriotischen Sozialversicherungssystems.
Die Veranstaltung markierte nicht nur einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte Zyperns, sondern unterstrich auch die Zukunftsvision eines modernen, gerechten und nachhaltigen Rentensystems.
Quelle: Cyprus News Agency (CNA)