Rekord aus Deutschland, europäische Spitzenplätze und wachsende wirtschaftliche Resilienz
Das Jahr 2025 wird in der Geschichte des zypriotischen Tourismus einen besonderen Platz einnehmen. So zumindest die Einschätzung des stellvertretenden Tourismusministers Costas Koumis, der bei einem Besuch des Weihnachtsdorfes in Statos-Agios Fotios eine ausgesprochen positive Bilanz zog. Neben einem allgemeinen Wachstum auf breiter Front sticht vor allem ein Detail hervor: Ein neuer Ankunftsrekord aus dem deutschen Markt – erstmals seit 28 Jahren.
1. Deutschland: Vom Randmarkt zum Wachstumstreiber
Der deutsche Markt galt lange Zeit als paradoxes Kapitel im zypriotischen Tourismus. Einerseits ist Deutschland seit Jahrzehnten der größte Quellmarkt für Auslandsreisen weltweit, andererseits spielte es für Zypern historisch nur eine untergeordnete Rolle.
Die bisher beste Performance wurde im Jahr 1997 verzeichnet – mit rund 250.000 Ankünften. Danach stagnierte der Markt über Jahre hinweg. 2025 markiert nun eine Zäsur.
„In diesem Jahr haben wir den Rekord des deutschen Marktes erstmals gebrochen – eine neue Bestmarke nach 28 Jahren“, erklärte Koumis.
Dieser Durchbruch ist kein Zufallsprodukt, sondern Ergebnis gezielter Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche: Marketingkampagnen, verbesserte Flugverbindungen und eine klare Positionierung Zyperns als Ganzjahresdestination für kultur- und naturinteressierte Reisende.
2. Luftanbindung als Schlüssel zum Erfolg
Ein zentrales Element dieser Entwicklung ist die verbesserte Flugkonnektivität zwischen Deutschland und Zypern. Sowohl der Flughafen Larnaka International Airport als auch der Paphos International Airport profitieren von dichteren Verbindungen und neuen Strecken.
Gerade für den deutschen Markt ist dies entscheidend: Direktflüge, höhere Frequenzen und saisonübergreifende Angebote senken Eintrittshürden und erhöhen die Attraktivität der Insel erheblich.
Koumis betonte zudem einen qualitativen Aspekt, der für die Regierung besonders wichtig ist: Deutsche Besucher beschränken sich nicht auf einzelne Küstenregionen, sondern erkunden die Insel in ihrer Gesamtheit – von den Bergdörfern bis zu kulturellen Stätten im Landesinneren.
3. Tourismus mit Breitenwirkung: Wertschöpfung im ganzen Land
Die zypriotische Tourismuspolitik verfolgt seit einigen Jahren ein klares Ziel: räumliche und saisonale Entzerrung. Die positiven Effekte sollen nicht nur in klassischen Hochburgen ankommen, sondern möglichst viele Regionen erreichen.
Gerade Weihnachtsdörfer wie Statos-Agios Fotios zeigen, wie Wintertourismus, Kultur und lokale Wirtschaft ineinandergreifen können. Besucherströme in der Nebensaison stärken kleine Betriebe, Tavernen, Unterkünfte und Handwerksbetriebe – und machen Tourismus widerstandsfähiger gegenüber externen Schocks.
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Mehr Informationen4. Europäische Anerkennung: Spitzenplätze im Vergleich
Neben den Ankunftszahlen verwies Koumis auf eine Reihe internationaler Auszeichnungen und Rankings, die 2025 zu einem Ausnahmejahr machen.
Besonders hervorzuheben sind Ergebnisse aus Berichten des Airports Council International:
Platz 1 in Europa bei der Verbesserung der Luftanbindung 2025 gegenüber 2024
Platz 2 in Europa bei der Verbesserung der Luftanbindung 2025 gegenüber 2019
Platz 1 unter den Mittelmeerländern beim Umsatzwachstum im ersten Halbjahr
Hinzu kommt ein weiterer Spitzenwert: Zypern verzeichnete den größten Anstieg an Übernachtungen in touristischen Unterkünften 2024 gegenüber 2023.
5. Wachstum mit Substanz: Zahlen, die tragen
Die Gesamtentwicklung des zypriotischen Tourismus ist beeindruckend:
+12 % Ankünfte gegenüber dem Vorjahr
+40 % Wachstum innerhalb von drei Jahren
Rekordwerte bei den Tourismuseinnahmen, ohne historisches Vorbild
Diese Zahlen sind mehr als statistische Erfolge. Sie spiegeln eine strukturelle Stärkung des Sektors wider – insbesondere vor dem Hintergrund globaler Unsicherheiten und wachsender internationaler Konkurrenz.
6. Wirtschaftliche Resilienz als strategisches Ziel
Für die Regierung steht nicht allein das Wachstum im Fokus, sondern die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Tourismusbetriebe. Koumis brachte dies klar auf den Punkt:
„Das Wichtigste ist, dass unsere Tourismusunternehmen ein weiteres sehr erfolgreiches Jahr verzeichnet haben – ein Jahr, das ihnen die notwendige wirtschaftliche Resilienz verleiht, die eng mit Wettbewerbsfähigkeit verbunden ist.“
Zypriotische Betriebe konkurrieren heute nicht nur regional, sondern global – mit Destinationen in Spanien, Griechenland, der Türkei oder Nordafrika. Stabilität, Qualität und Planbarkeit werden damit zu entscheidenden Faktoren.
7. 2025 als Referenzjahr für die Zukunft
In der persönlichen Einschätzung des stellvertretenden Ministers wird 2025 als Referenzjahr in die Geschichte eingehen – als Moment, in dem der zypriotische Tourismus auf europäischem Spitzenniveau angekommen ist.
Nicht durch Masse allein, sondern durch:
bessere Erreichbarkeit
diversifizierte Angebote
stärkere regionale Einbindung
und steigende Erträge
Schlussbetrachtung
Der neue Rekord aus dem deutschen Markt ist dabei mehr als eine statistische Randnotiz. Er symbolisiert den Erfolg einer langfristigen Strategie, die Zypern aus der saisonalen Abhängigkeit führt und als vielseitige Destination positioniert.
Oder nüchtern formuliert: Zypern ist 2025 nicht einfach gewachsen – es ist erwachsen geworden als Tourismusstandort.
