Zyperns Zukunft ist Europa: Dialog mit der Jugend

Zyperns Zukunft ist Europa: Dialog mit der Jugend

Nikosia, Mai 2025 – Unter dem Motto „Your Europe, Your Future: Talking to Youth“ trafen sich Zyperns Staatspräsident Nikos Christodoulides und die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, mit Studierenden zypriotischer Universitäten zu einer lebendigen Diskussion über die Zukunft Europas, den technologischen Wandel und die Rolle junger Menschen in Gesellschaft und Politik. Veranstaltungsort war das CYENS Centre of Excellence in Nikosia – ein Symbol für Wissenschaft, Forschung und Innovation in der EU.


Künstliche Intelligenz: Chancen nutzen, Risiken regulieren

Im Zentrum des Dialogs stand unter anderem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Bildung und Gesundheitswesen. Präsident Christodoulides betonte, dass Zypern die Nutzung von KI im Gesundheitswesen aktiv vorantreibe. Er plädierte für mehr „europäisches Acquis“ – also mehr Vereinheitlichung und Kompetenzen der EU – in den Bereichen Gesundheit und Bildung, und verwies auf die Lehren aus der Coronapandemie. Eine europäische Gesundheitsunion sei ein notwendiger nächster Schritt.

Roberta Metsola bekräftigte, dass KI reguliert werden müsse, um Gefahren wie Desinformation oder soziale Ungleichheit zu vermeiden. Gleichzeitig müsse Bildung angepasst werden, um Menschen zu befähigen, mit Technologie umzugehen – nicht ersetzt zu werden. Die EU investiere bereits gezielt in KI-Projekte, betonte sie.


Gemeinsame Verteidigung und strategische Autonomie

Ein weiteres zentrales Thema war die Rolle der EU im Bereich Sicherheit und Verteidigung. Metsola wies auf die geplante Investition von 100 Milliarden Euro in den Verteidigungssektor hin. Ziel sei es, die europäische Autonomie zu stärken, insbesondere in Bereichen wie Cybersicherheit, Energie und kritischer Infrastruktur. Europa müsse „auf eigenen Beinen stehen“ und dürfe nicht von externen Akteuren abhängig bleiben.

Präsident Christodoulides unterstützte diese Linie ausdrücklich: Die Republik Zypern befürworte die strategische Autonomie der EU. In diesem Zusammenhang sei auch die Verbindung Zyperns mit Griechenland und Nachbarstaaten im Energiebereich essenziell – ein Projekt, das bereits von der EU kofinanziert werde.


Integration, Fachkräftemangel und Brain Gain

Ein wichtiges Anliegen des Präsidenten war auch die Integration von Studierenden aus Drittstaaten und die gezielte Förderung von talentierten Fachkräften. Zypern verfüge über spezielle Programme wie den Talentplan und die EU-Blue Card, um qualifizierten Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Er kündigte zudem die bevorstehende „Brain Gain“-Kampagne an, mit der hochqualifizierte Auslandzyprioten zur Rückkehr bewegt werden sollen. Die erste Station wird London sein – dort werden sich über 550 Cypriots über neue Perspektiven in ihrer Heimat informieren.

Metsola ergänzte, dass auf EU-Ebene bereits an der Ausweitung gemeinsamer Studienabschlüsse sowie an Bildungskooperationen mit Afrika gearbeitet werde, um global Kompetenzen aufzubauen.

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Grüne Wende, Wettbewerbsfähigkeit und Fördermöglichkeiten

Auf die Frage nach der grünen Transformation betonte Präsident Christodoulides, dass alle Projekte der Regierung – darunter auch die geplante Photovoltaik-Anlage in der Pufferzone – dem gesamten Territorium der Insel zugutekommen sollen, also beiden Gemeinschaften.

In Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit der EU räumte er ein, dass Europa im Vergleich zu den USA in einigen Bereichen hinterherhinke. Dennoch biete die EU vielfältige Möglichkeiten – insbesondere Förderprogramme, etwa zur Einrichtung von Zentren für Exzellenz. Diese müssten allerdings besser kommuniziert und strategischer genutzt werden.

Metsola bezeichnete Wettbewerbsfähigkeit als „dringendes Thema“ und stellte klar, dass die EU entschlossen sei, schneller zu handeln – auch im Interesse junger Gründer, Start-ups und innovativer Unternehmen.


Jugend, Bildung und politisches Engagement

Beide Präsidenten unterstrichen die Bedeutung einer besseren Verknüpfung von Bildung und Arbeitsmarkt. Christodoulides verwies auf laufende Studien – zwei europäische und eine nationale – zur Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen und kündigte strukturelle Reformen in der Berufsorientierung an.

Abschließend appellierte er an die Jugend: „Europa ist unsere Zukunft“, nicht nur in der Bildung oder Gesundheit, sondern auch bei der Lösung des Zypernkonflikts. Er forderte die Studierenden auf, sich politisch und gesellschaftlich einzubringen: „Zypern hat eine Stimme in Europa – und ihr habt die Möglichkeit, sie mitzugestalten.“


Quelle: Cyprus News Agency (CNA/PH/EAN/GV/2025)

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