Zyperns meldet einen kontinuierlich wachsenden Handelsdefizit

Zyperns meldet einen kontinuierlich wachsenden Handelsdefizit

1. Einführung und Kontext

Die Statistikbehörde Zyperns meldet einen kontinuierlich wachsenden Handelsdefizit: Für Januar bis Mai 2025 verzeichnete das Land ein Minus von 3,256 Mrd. €, ein Anstieg um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (3,180 Mrd. €) . Hinter dieser Entwicklung stehen steigende Importe (+13,7 %) und Exporte (+36,9 %) – ein Spannungsfeld, das sowohl Potenziale als auch Risiken birgt.


2. Besorgniserregender Trend: Höhere Importe vs. Exporte

2.1 Steigende Importe

  • Importvolumen Januar–Mai 2025: 5,372 Mrd. € (+13,7 % im Vergleich zu 4,725 Mrd. €)

  • Treiber: verstärkte Nachfrage nach Investments, Maschinen, Rohstoffen

2.2 Erfreuliche Exportentwicklung

  • Exportvolumen Januar–Mai 2025: 2,116 Mrd. € (+36,9 % im Vergleich zu 1,545 Mrd. €)

  • Dynamik: Wachsender Verkauf domestischer Produkte ins In- und EU-Ausland

Obwohl der Export kräftig wächst, liegt er noch deutlich hinter den Importen – ein nachhaltiges Ungleichgewicht entsteht.


3. Monatsdaten Mai 2025 im Detail

KennzahlMai 2025Mai 2024Veränderung
Importe gesamt1,001.8 Mio. €1,060.1 Mio. €–5,5 %
• davon EU-Importe596.3 Mio. €629.4 Mio. €–5,3 %
• Drittstaaten‑Importe405.5 Mio. €430.7 Mio. €–5,9 %
• Schiffsübertragungen4.6 Mio. €88.1 Mio. €stark rückg.
Exporte gesamt319.7 Mio. €343.6 Mio. €–7,0 %
• Exporte EU‑Staaten109.2 Mio. €94 Mio. €+16,2 %
• Exporte Drittstaaten210.5 Mio. €249.6 Mio. €–15,7 %
• Schiffsübertragungen6.8 Mio. €68.6 Mio. €stark rückg.

Analyse: Rückgang bei Importen und Exporten im Mai – teils saisonal, teils aufgrund Rückgang bei Schiffstransfers.


4. Rückblick auf April 2025

Die endgültigen April-Bilanzen zeigen:

  • Importe: 1,161.7 Mio. € (+5 % ggü. April 2024)

  • Exporte insgesamt: 277 Mio. € (+25,2 %)

    • Industrieprodukte: 262.5 Mio. € (+27,7 %)

    • Agrarprodukte: 13.4 Mio. € (leichter Rückgang)

    • Fremdprodukte, inklusive Schiffsbedarf: 113.7 Mio. € (–13,3 %)

Diese Entwicklung bestätigt die on‑going Trendlinie: Import‑Stärke, starker Export‑Anstieg.

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5. Ursachenanalyse

  1. Importaufschwung

    • Wirtschaftliches Wachstum und EU‑Cohesion‑Investitionen (z. B. „Thalia 2021‑2027“)

  2. Import‑Exporte‑Ungleichgewicht

    • Binnenwirtschaft konsumiert mehr als exportiert wird

  3. Rolle der Schiffsübertragungen

    • Volatile Komponenten verzerren monatliche Vergleiche

  4. Sektorale Verschiebungen

    • Rückläufige Agrar-Exporte vs. boomende Industrieexports


6. Wirtschafts‑ und Handelsstrategische Folgen

  • Währungspolitik & Außenbilanz
    Anhaltendes Defizit kann Druck auf Leitzinsen und Kapitalbewegungen bewirken.

  • Exportförderung notwendig
    Anreize für Agrar‑ und Dienstleistungsexporte (z. B. Tourismus, Gaming, ICT).

  • Importsubstitution
    Ausbau heimischer Industrie für kritische Güter – weniger Rohstoffimporte nötig.


7. Handlungsempfehlungen

  • Investitionen in Technologie und Forschung stärken Exportfähigkeit

  • EU‑Programme effektiver nutzen – Fokus auf Verarbeitungsindustrie

  • Infrastruktur‑Cohesion‑Geldern gezielt zuordnen (z. B. Transport, Energie, digitale Transformation)

  • Außenwirtschaftsstrategien international ausrichten (z. B. FREIHANDEL mit Nachbarn, MEA)


8. Fazit

Die zypriotische Volkswirtschaft zeigt durch steigende Exporte Stärke. Doch das wachsende Handelsdefizit bleibt ein strukturelles Problem. Es besteht dringender Handlungsbedarf, bei gleichzeitiger Beobachtung kurzfristiger Trends wie saisonale Schwankungen oder Investitionspakete.

Quelle:  Cyprus News Agency (CNA) 

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