Migrationspolitik in Zypern – Christodoulides legt Grundstein für neue Asylbehörde und betont europäische Vorbildfunktion

Migrationspolitik in Zypern – Christodoulides legt Grundstein für neue Asylbehörde und betont europäische Vorbildfunktion

Nikosia, Mai 2025 – Die Republik Zypern setzt ein weiteres deutliches Zeichen für eine strukturierte und verantwortungsvolle Migrationspolitik. Präsident Nikos Christodoulides hat am Donnerstag den Grundstein für das neue Zentralgebäude des Asyldienstes im stellvertretenden Ministerium für Migration und internationalen Schutz gelegt. Die neue Einrichtung entsteht am Eingang der Hauptstadt Nikosia und steht sinnbildlich für die tiefgreifende Reform der zyprischen Migrationsverwaltung.


1. Ein Symbol für Wandel und Entschlossenheit

In seiner Ansprache hob Präsident Christodoulides die Fortschritte der zyprischen Migrationspolitik hervor: „Zypern ist heute ein Vorbild in der EU – mit spürbaren Erfolgen und positiven Bewertungen durch die Europäische Kommission.“ Während im März 2023 monatlich noch rund 1.800 Asylanträge verzeichnet wurden, sank diese Zahl im März 2025 auf nur 257. Dies sei laut Präsident „kein Zufall, sondern das Ergebnis harter, strategisch durchdachter Arbeit.“

Insbesondere verwies er auf die Zahl von 4.527 Abreisen im ersten Quartal 2025 sowie auf insgesamt 11.000 Rückführungen im Jahr 2024. Bemerkenswert sei auch der Rückgang irregulärer syrischer Migranten. Zwischen Dezember 2024 und April 2025 wurden allein 2.031 Personen aus dieser Gruppe zurückgeführt.


2. Reformen im Fokus: Legale Migration und Integration

Die zyprische Regierung verfolgt einen doppelten Ansatz: Einerseits soll irreguläre Migration konsequent verhindert, andererseits die legale Migration erleichtert und besser gesteuert werden. Christodoulides kündigte erstmals eine umfassende Integrationsstrategie für legal auf der Insel lebende Migranten an – ein bislang vernachlässigter Aspekt im zyprischen Migrationsdiskurs.

„Unser Ziel ist es, Migration nicht nur zu verwalten, sondern aktiv zu gestalten – zum Vorteil unserer Gesellschaft, zur Wahrung unserer Sicherheitsinteressen und im Einklang mit europäischem und internationalem Recht“, so der Präsident.


3. Ein Ministerium als Wendepunkt

Mit der Gründung des stellvertretenden Ministeriums für Migration und internationalen Schutz sei laut Christodoulides ein Wendepunkt erreicht worden. Die Behörde fungiere heute als Koordinationszentrum für sämtliche Migrationsfragen – von Asylverfahren über Rückführungen bis hin zu Visaprozessen für Fachkräfte.

Das neue Zentralgebäude soll die Arbeit künftig erheblich erleichtern. „Mit dieser Infrastruktur schaffen wir nicht nur bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden, sondern stärken unsere Handlungsfähigkeit als EU-Grenzstaat im südöstlichen Mittelmeerraum“, erklärte Christodoulides.

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4. Internationale Partnerschaft: Die Schweiz als Mitfinanzier

Besonders hob der Präsident die Rolle der Schweizerischen Eidgenossenschaft hervor. Die Schweiz ko-finanziert den Bau der neuen Einrichtung – ein Zeichen gelebter europäischer Solidarität jenseits der EU-Grenzen. Christodoulides bedankte sich ausdrücklich bei der anwesenden Schweizer Botschafterin.

„Die Unterstützung der Schweiz zeigt, dass unser Kurs international anerkannt und mitgetragen wird“, betonte der Präsident.


5. Stärkung der Verwaltung – Statement des Vize-Ministers

Nikolas Ioannides, stellvertretender Minister für Migration, ergänzte: „Die neuen Räumlichkeiten werden unsere Arbeit auf ein neues Niveau heben – sowohl in organisatorischer als auch in menschenrechtlicher Hinsicht.“ Ioannides lobte die „Professionalität und Aufopferung“ der Mitarbeitenden des Asyldienstes und verwies darauf, dass die Schweizer Zusammenarbeit bereits auf weitere Projekte ausgeweitet werde.

„Unser Ziel ist es, den Migrationsdienst als moderne, effiziente und rechtsstaatlich vorbildliche Behörde zu positionieren“, so Ioannides. Die geplante Zusammenlegung aller Dienste des stellvertretenden Ministeriums in einem Gebäude solle zudem Synergien freisetzen.


Fazit: Zypern als europäisches Modell?

Mit der neuen Asylbehörde setzt Zypern nicht nur auf administrative Effizienz, sondern auch auf politische Symbolkraft. Die EU-Kommission nennt das zyprische Modell bereits ein „Best-Practice-Beispiel“ – ein bemerkenswerter Erfolg für ein Land, das seit Jahren unter dem Druck seiner geopolitischen Lage steht.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob der eingeschlagene Weg nachhaltig Wirkung entfaltet – national wie europäisch.


Quelle: Cyprus News Agency (CNA/KCH/MK/2025)

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