Griechenland und Zypern: Ein unzertrennliches Bündnis in Zeiten geopolitischer Spannungen

Griechenland und Zypern: Ein unzertrennliches Bündnis in Zeiten geopolitischer Spannungen

Einheit in einer unruhigen Region

In einer Zeit wachsender geopolitischer Spannungen im östlichen Mittelmeerraum haben Griechenland und Zypern erneut ihre unerschütterliche Verbundenheit bekräftigt.
Bei der 11. Panhellenischen Konferenz der Reserveoffiziere, die am Samstag in Athen stattfand, betonte die Präsidentin des zyprischen Parlaments, Annita Demetriou, die „Einheit, Untrennbarkeit und Unerschütterlichkeit“ der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Ihre Rede war weit mehr als eine diplomatische Geste – sie war ein Bekenntnis zu gemeinsamen Werten, zur Verteidigung des internationalen Rechts und zu einem europäischen Weg des Friedens und der Stabilität.
Demetriou erinnerte zugleich an die historische Verantwortung beider Länder, „die Freiheit und Würde des Hellenismus“ zu schützen.


Annita Demetriou: „Griechenland und Zypern bilden eine untrennbare Front“

Die Präsidentin der Repräsentantenkammer der Republik Zypern sprach mit Nachdruck von einem „gemeinsamen, ungebrochenen und unteilbaren Frontstaat Griechenlands und Zyperns“.

„Die Beziehungen zwischen unseren Ländern können und werden unter keinen Umständen gestört werden. Griechenland und Zypern sind und bleiben Säulen der Stabilität in einer Region, die von Konflikten, Rivalitäten und Herausforderungen geprägt ist,“ erklärte Demetriou in ihrer Ansprache in Athen.

Der Rahmen der Konferenz – die Reorganisation und Zukunft der griechischen Reservekräfte – verlieh ihrer Botschaft eine besondere symbolische Bedeutung:
In Anwesenheit zahlreicher Offiziere, Veteranen und Militäranalysten würdigte sie die Rolle der Reservekräfte als Rückgrat der nationalen Verteidigung, als „Bindeglied zwischen aktiven Streitkräften und der breiten Bevölkerung“.


Heldenmut als gemeinsames Erbe: Grigoris Afxentiou als Symbol des Hellenismus

Besonderen Nachdruck legte Demetriou auf das Vermächtnis des EOKA-Helden Grigoris Afxentiou, einem zypriotischen Freiheitskämpfer und Offizier der griechischen Armee.

Sie beschrieb ihn als „Reservisten-Leutnant und Absolvent der Reserveinfanterieschule, der selbstlos an der nördlichen Front Griechenlands diente und später in seine Heimat zurückkehrte, um aktiv am nationalen Befreiungskampf Zyperns teilzunehmen.“

Mit seinem Mut, seiner Entschlossenheit und seinem Opfer habe Afxentiou „uns allen eine freie Heimat geschenkt“, so die Parlamentspräsidentin.

Sein Beispiel stehe symbolisch für die gemeinsame griechisch-zyprische Identität, die sich durch Solidarität, Freiheitsliebe und den festen Glauben an das Völkerrecht auszeichne.


Geopolitische Herausforderungen: Zwischen Frieden und Provokation

In einem zweiten Teil ihrer Rede wandte sich Demetriou den aktuellen geopolitischen Entwicklungen im östlichen Mittelmeer zu.
Sie sprach offen über die anhaltenden Provokationen der Türkei, die durch militärische und politische Aktionen in der zyprischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), der Pufferzone und im Ägäischen Meer immer wieder Spannungen verursachen.

„Ein Land, das fast täglich internationale Regeln verletzt und unsere Souveränität in Frage stellt, kann unter keinen Umständen Teil der europäischen Sicherheitsarchitektur sein,“ sagte sie entschieden.

Damit positionierte sich die Parlamentspräsidentin klar gegen eine Annäherung der Türkei an die EU im Verteidigungsbereich, solange Ankara das Völkerrecht missachte.
Sie warnte vor einer europäischen Politik der „doppelten Standards“, die Glaubwürdigkeit und Prinzipien der EU untergraben könnte.


Einheit als politische und moralische Verpflichtung

Demetriou erinnerte daran, dass Griechenland und Zypern nicht nur historische und kulturelle Bande teilen, sondern auch eine gemeinsame Verantwortung für die Stabilität in der Region tragen.

„Beide Länder stehen an einem entscheidenden geographischen und politischen Scheideweg. Wir sind aufgerufen, Herausforderungen mit Entschlossenheit und Einheit zu begegnen,“ sagte sie.

Diese Worte spiegeln den wachsenden Druck wider, dem beide Staaten angesichts regionaler Krisen, Migrationsströme und Energiestreitigkeiten ausgesetzt sind.
Griechenland und Zypern arbeiten eng mit europäischen und internationalen Partnern zusammen, um das Völkerrecht zu stärken und den Dialog als Werkzeug des Friedens zu bewahren – ohne dabei ihre nationalen Interessen aufzugeben.

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Das ungelöste Kapitel: 51 Jahre türkische Besatzung

Ein zentrales Thema ihrer Rede war die anhaltende Teilung Zyperns.
Seit der türkischen Invasion im Jahr 1974 ist rund 37 Prozent des Territoriums der Republik Zypern von der türkischen Armee besetzt.

Demetriou betonte, dass die Befreiung und Wiedervereinigung der Insel weiterhin das oberste nationale Ziel sei:

„Fünfzig Jahre nach der Invasion bleibt unsere Vision klar – eine Lösung auf Grundlage einer bizonalen, bikommunalen Föderation mit politischer Gleichheit, die Frieden, Sicherheit und Stabilität für alle Zyprioten garantiert.“

Eine solche Lösung, so fügte sie hinzu, sei undenkbar ohne die vollständige Anwendung des europäischen Besitzstandes (acquis communautaire) auf dem gesamten Territorium der Republik Zypern.

Damit machte sie deutlich, dass eine Wiedervereinigung nur im Rahmen des europäischen Rechts und unter Wahrung der Souveränität der Republik Zypern möglich sei.


Griechenland als „größter diplomatischer Verbündeter“

Die Parlamentspräsidentin würdigte Griechenland als ständige diplomatische und politische Stütze im Kampf Zyperns für internationale Gerechtigkeit.

„Griechenland war und bleibt unser stärkster Verbündeter, unser diplomatisches Kapital, unser fester Anker in schwierigen Zeiten,“ sagte sie.

Zugleich appellierte sie an beide Staaten, eine nationale Strategie frei von Spaltung und Populismus zu verfolgen.
Nur so könne das Erbe der Freiheitskämpfer gewahrt und die Zukunft des Hellenismus gesichert werden.

Demetriou sprach sich für eine vorausschauende Verteidigungspolitik, den Ausbau strategischer Partnerschaften innerhalb der EU und die Stärkung der Reservekräfte aus.


Die Bedeutung der Reservekräfte: Sicherheit durch Stärke

Ein wesentlicher Teil ihrer Rede war dem Rückgrat jeder Armee – den Reservisten – gewidmet.
Demetriou betonte, dass die Reservekräfte nicht nur militärisch notwendig, sondern auch ein Ausdruck nationaler Verantwortung und Solidarität seien.

„Die Reserve ist die moralische und strategische Antwort auf jede Übermacht oder Bedrohung. Sie verkörpert den Geist des Patriotismus und die Bereitschaft, die Heimat zu verteidigen,“ so Demetriou.

Sie forderte eine qualitative Aufwertung der Reserve, mit Fokus auf Ausbildung, technische Kompetenz und ethische Werte:

„Wir brauchen Reservisten mit Wissen, Weitblick und Disziplin – Kämpfer mit Idealismus und Glauben an die Heimat. Das ist die Grundlage unserer nationalen Sicherheit und unseres Überlebens.“


Einheit als Zukunftsvision: Jenseits politischer Rhetorik

Die Rede von Annita Demetriou war mehr als eine politische Erklärung – sie war ein Aufruf zur moralischen Erneuerung und nationalen Geschlossenheit.
In Zeiten geopolitischer Unsicherheit – vom Krieg in der Ukraine bis zu den Spannungen im Nahen Osten – erinnert die zyprische Parlamentspräsidentin an die unverrückbaren Werte von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit, die Griechenland und Zypern seit Jahrzehnten verbinden.

Beide Länder verstehen sich als Stabilitätsanker im östlichen Mittelmeerraum, als Vermittler zwischen Europa und dem Nahen Osten und als Hüter der europäischen Werte.


Fazit: Eine Allianz, die auf Geschichte und Zukunft baut

Griechenland und Zypern stehen Seite an Seite – nicht nur aus Tradition, sondern aus strategischer Notwendigkeit.
In einer Region, die von Instabilität und Machtverschiebungen geprägt ist, verkörpern beide Staaten ein Modell für regionale Zusammenarbeit, demokratische Beständigkeit und Widerstandskraft.

Die Worte von Annita Demetriou bei der Konferenz in Athen verdeutlichen:
Die gemeinsame Verteidigung des Hellenismus, die Wahrung des Völkerrechts und die Suche nach einer gerechten Lösung für das Zypernproblem bleiben zentrale Bestandteile einer unverbrüchlichen Partnerschaft.

„Unsere Einheit ist unsere Stärke. Unsere Geschichte verpflichtet uns, und unsere Zukunft verlangt Zusammenarbeit,“ so Demetriou abschließend.

Fünf Jahrzehnte nach der Teilung bleibt der Wunsch nach Wiedervereinigung lebendig – getragen von einem Bündnis, das auf Vertrauen, Loyalität und gemeinsamen Werten ruht.

 


Quelle: Cyprus News Agency (CNA)

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