Ausländische Investoren investieren weiterhin aktiv in Immobilien in Zypern und Griechenland
Trotz inflationärer Drucke und steigender Zinsen, die weite Teile Europas betreffen, bleiben die Immobilienmärkte in Zypern und Griechenland positiv und bieten attraktive Investitionsmöglichkeiten. Dies bestätigte Danos International Property Consultants and Valuers, mit Sitz in Zypern, am Dienstag, dem 20. August.
Laut den Analysten treibt ausländisches Kapital den Wohnungsmarkt in beiden Ländern voran. Gleichzeitig spielt auch die Nachfrage der lokalen Bevölkerung nach Immobilien eine wichtige Rolle.
Ein aktueller Eurostat-Bericht bestätigt diese Entwicklungen. Demnach sank der Hauspreisindex (HPI) im Euroraum im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent, während er in der EU um 1,3 Prozent stieg. Auch die Zentralbank von Zypern meldete eine Preissteigerung bei Immobilien: Die Preise stiegen im ersten Quartal 2024 um 7,8 Prozent, etwas weniger als die 8,3 Prozent im vierten Quartal 2023. Besonders stark stiegen die Preise für Wohnungen (13,9 Prozent), während Häuser um 4,7 Prozent teurer wurden. Der Markt für Luxusimmobilien bleibt weiterhin stark, mit einem Verkaufsvolumen von 2 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024. Dieser Trend soll mindestens bis Jahresende anhalten.
Laut Danos kauften ausländische Käufer im Jahr 2023 rund 6.900 Immobilien in Zypern, was einem Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht.
Mehrere Faktoren werden die zukünftigen Verkäufe beeinflussen. Eine erwartete Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank könnte lokale Käufer dazu anregen, in Wohnimmobilien zu investieren. Gleichzeitig wird erwartet, dass ein Anstieg des Angebots an Wohnimmobilien den Markt langfristig ausbalancieren könnte. Laut dem zypriotischen Grundbuchamt boomt der Immobilienmarkt. Die neuesten Verkaufszahlen sind die besten seit 2008.
In Griechenland zeigen Daten der Bank von Griechenland, dass der durchschnittliche Hauspreis in den südlichen Vororten von Athen im ersten Quartal 2024 auf 3.750 Euro pro Quadratmeter stieg – der höchste Wert im Land. Piraeus verzeichnete den stärksten jährlichen Anstieg mit 28,9 Prozent. Landesweit stiegen die Wohnungspreise in Griechenland um 10,4 Prozent, mit regionalen Unterschieden: In Athen stiegen sie um 9,4 Prozent, in Thessaloniki um 12,2 Prozent, in anderen Städten um 10,3 Prozent und in anderen Regionen um 12,1 Prozent.
Die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien in Zypern erreichte ein Fünf-Jahres-Hoch und erholte sich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Ausländische Investitionen befeuerten die Nachfrage nach modernen Büroflächen, insbesondere nach erstklassigen Bürogebäuden. Die Mietpreise in Zypern stiegen im ersten Quartal 2024 im Jahresvergleich um 8,5 Prozent und liegen etwa 10 Prozent über dem Niveau von 2019. Mietpreise für Büroflächen, die im ersten Quartal 2022 ihren Tiefpunkt erreicht hatten, stiegen seither im Durchschnitt um 14 Prozent.
Limassol und Larnaka bleiben die bevorzugten Ziele für Immobilieninvestitionen in Zypern, während Nikosia eine stetige Erholung zeigt. Trotz des wachsenden Angebots dürften die Mietpreise für Büroflächen aufgrund der anhaltenden Nachfrage und neuer Standards hoch bleiben. Der zypriotische Gewerbeimmobilienmarkt ist besonders für ausländische Unternehmen attraktiv, die von der hohen Lebensqualität, der strategischen Lage und dem günstigen Steuersystem der Insel profitieren möchten.
CNA/SK/TNE/AGK/2024
Quelle: CYPRUS NEWS AGENCY
Hintergrundinformationen zur Immobilienentwicklung in Zypern und Griechenland
Die Immobilienmärkte in Zypern und Griechenland haben in den letzten Jahren bemerkenswerte Erholungen gezeigt, die durch verschiedene Faktoren begünstigt wurden. Insbesondere die strategische Lage beider Länder im Mittelmeerraum, gepaart mit relativ günstigen Lebenshaltungskosten und einem mediterranen Lebensstil, hat das Interesse internationaler Investoren geweckt.
Zypern hat sich in den letzten Jahrzehnten als attraktiver Standort für ausländische Investitionen etabliert. Vor allem das günstige Steuersystem und der Zugang zu EU-Märkten machen die Insel für ausländische Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen interessant. Dazu kommt die hohe Lebensqualität mit einem milden Klima, erstklassigen Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie einer gut entwickelten Infrastruktur. Besonders in Städten wie Limassol und Larnaka floriert der Immobilienmarkt, was sich in den anhaltend steigenden Preisen und der Nachfrage widerspiegelt. Die Einführung des „goldenen Passprogramms“ vor einigen Jahren, das gegen hohe Immobilieninvestitionen Aufenthaltsgenehmigungen und Staatsbürgerschaften anbot, trug ebenfalls maßgeblich zur Nachfrage ausländischer Käufer bei, bis das Programm 2020 eingestellt wurde.
Auch Griechenland hat in den letzten Jahren eine Renaissance auf dem Immobilienmarkt erlebt. Nach der schweren Wirtschaftskrise, die das Land fast ein Jahrzehnt lang lähmte, konnte Griechenland einen bemerkenswerten Aufschwung verzeichnen. Insbesondere die Hauptstadt Athen und die Küstenregionen, einschließlich der beliebten Inseln, haben einen Immobilienboom erlebt. Ausländische Investoren, angelockt von vergleichsweise günstigen Preisen und dem aufstrebenden Tourismusmarkt, haben maßgeblich dazu beigetragen, die griechische Wirtschaft wiederzubeleben.
Die steigende Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien in beiden Ländern wird auch von einer zunehmenden Diversifizierung der Käuferprofile angetrieben. Neben wohlhabenden Privatpersonen investieren zunehmend institutionelle Anleger und internationale Unternehmen in Immobilien. Dieser Trend wird durch die wachsende Bedeutung von Zypern und Griechenland als Technologie- und Finanzzentren im Mittelmeerraum noch verstärkt.
Beide Länder stehen nun vor der Herausforderung, diesen Wachstumstrend nachhaltig zu gestalten. Das bedeutet, dass sie nicht nur in neue Bauprojekte, sondern auch in die Modernisierung bestehender Infrastrukturen investieren müssen. Gleichzeitig wird erwartet, dass umweltfreundlichere und energieeffiziente Bauprojekte zunehmend an Bedeutung gewinnen, da auch in Zypern und Griechenland die Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen eine immer wichtigere Rolle spielen.